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trailer world Ausgabe Eins 2007

Ausgabe Eins 2007 15 Eigentlich braucht sich die Transport- branche zurzeit nicht zu beschweren. Es läuft wunderbar. Die Konjunktur steigt und damit die Aufträge. Das führte in den vergangenen Monaten sogar zu steigenden Preisen und knappem Frachtraum. Vie- le Transportunternehmen und Spediteure könnten noch weitere Aufträge annehmen, wenn da nicht ein Schatten auf den son- nigen Aussichten läge. Es gibt nur wenige qualifizierte Fahrer auf dem Arbeitsmarkt. „Uns fehlt eine ganze Fahrergeneration“, stellte Herbert Götz, Präsident des Bundes- verbandes Wirtschaft, Verkehr und Logis- tik (BWVL), fest. Viele Unternehmen su- chen daher verzweifelt Nachwuchs. Es gibt sogar einige Spediteure und Transportun- ternehmen, die das Heft selbst in die Hand nehmen. Ein Kompetenzzentrum für die Ausbil- dung zum Berufskraftfahrer in Kassel, das ist das Ziel der Ausbildungsinitiative „Wir- SuchenEuch.de“. „Bis dahin brauchen wir noch ein wenig, doch mittlerweile peilen wir die dritte Klasse in Kassel an“, sagt Ulf Stübing, Ausbildungsleiter bei der Spediti- on Diebel aus Kassel. Das bedeutet, es ler- nen wieder fast 60 Schüler den Beruf des Kraftfahrers im Großraum Kassel. Vor drei Jahren sah das Bild noch ganz anders aus. Da drückte kein angehender Kraftfahrer die Schulbank in der nordhes- sischen Stadt. Die Speditionen mussten ihre Lehrlinge nach Wetzlar schicken. Das soll- te sich ändern: Vier mittelständische Un- ternehmen, darunter auch die Spedition Diebel aus Kassel, gründeten deshalb die Ausbildungsinitiative „WirSuchenEuch.de“. Obwohl die Initiative ihre Wirkung nicht verfehlt, ist es nicht einfach, qualifizier- te Auszubildende zu finden. „Einen guten Hauptschulabschluss sollten sie mindestens mitbringen“, erklärt Stübing. Sonst hät- ten die Schüler im Beruf nichts zu suchen. Denn die Anforderungen an Fahrer seien gestiegen. So unterrichten die Schulen ne- ben einem ausführlichen Block zur Fahr- zeugtechnik auch Dinge wie Ladungssiche- rung oder wirtschaftliches Fahren. Zwar erhält das Unternehmen jährlich etwa 400 Bewerbungen auf die Ausbildungsplätze, doch viele von den Kandidaten sind nicht für den Job geeignet. Trotz des abwechslungsreichen Alltags, ist es schwer, die qualifizierten Schulabgän- ger vom Beruf zu überzeugen. „Wir benöti- gen viel Überzeugungsarbeit, um ihnen den Job schmackhaft zu machen“, erläutert Stü- bing. Um für den Beruf zu werben, gehen die Unternehmen in die Abschlussklassen und organisieren Informationsveranstaltungen. Die Unternehmen aus Kassel und Umge- bung haben rechtzeitig begonnen, ihre Initiative ergreifen Foto:DVV-Archiv Initiative ENEUCH! prod_trailerworld_2007.indb 15prod_trailerworld_2007.indb 15 04.06.2007 09:14:0004.06.2007 09:14:00

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