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trailer world Ausgabe Eins 2007

Das Exklusivinterview mit BASt-Präsident Prof. Dr. Josef Kurz, dem „Hüter der Straße“.

22 Ausgabe Eins 2007 trailer world: Der Auftrag für die „60-Ton- ner-Studie“ kam von der Bundesregierung. Sind Sie trotzdem neutral geblieben? Prof. Dr. Josef Kunz: Wir werden dafür gelobt, dass die Studie auf Fakten basiert. Das ist auch sehr wichtig, denn wir sollen die Politik beraten. Das gestaltet sich nur so. Befürworter als auch Gegner der 60-Ton- ner nutzen die Studie für ihre Zwecke. Haben Sie damit gerechnet? Für uns ist das vollkommen in Ordnung. Es zeigt, dass man sich damit auseinander- setzt. Die Ergebnisse sind Fakten, an denen niemand vorbei kommt. Ein gewisser Spiel- raum bleibt lediglich bei der Interpretation der Auswirkungen auf den Verkehr. Was gehört zu Ihren Anforderungen an den 60-Tonner? Wenn man von der Problematik der überlasteten Brücken und den intermoda- len Verlagerungseffekten absieht, empfehlen wir für die fahrzeugtechnische Ausrüstung im Wesentlichen drei Fahrerassistenzsyste- me. Das ist ein Spurhalte-Assistent, ein Not- brems- und ein Abstandswarnsystem. Ein Weiteres sollte eine Art Überladungsschutz sein. Desto länger diese Lkw werden, umso mehr Varianten gibt es beim Beladen. Neben den technischen Fragen des Ver- kehrs gehört auch die Infrastruktur der Straßen zu Ihren Aufgaben. Wo stehen wir? Zurzeit haben wir auf Bundesautobah- nen pro Jahr zirka 230 Millionen Stunden Stau bedingte Reisezeitverlängerung. Rech- net man das um, so würde sich die Reisezeit um 13 bis 14 Prozent erhöhen. Das Ganze kostet die Volkswirtschaft etwa 3,5 Milliar- den Euro. Wo liegen denn die Probleme? Das kann man grob dritteln: Unfälle, Engpässe im Netz und Baustellen – das sind die Stauursachen. Zudem nimmt der Stra- ßenverkehr – insbesondere der Straßengü- terverkehr – ständig zu. Das bedeutet, wir müssen neben dem Aus- und Neubau größ- tes Augenmerk auf die Straßenerhaltung legen. Darüber hinaus müssen wir uns mit der besseren Organisation des Verkehrs be- schäftigen. Dazu gehört auch das Baustel- lenmanagement. Wie würden Sie den Verkehr organisieren? Verkehrsmanagement ist ein wichtiges Stichwort. Aktuell versuchen wir mit dem Sicherheitsaudit für Straßen schon bei der Planung und beim Bau die Verkehrssicher- heit in den Mittelpunkt zu stellen und opti- male Lösungen zu finden. Wir widmen uns »Wir müssen größtes Augenmerk auf den Straßenerhalt legen« Die Bundesanstalt für Straßenwe- sen (BASt) arbeitet meistens im Hintergrund. Hohe Aufmerksamkeit in der Transportbranche erlangte sie mit der Veröffentlichung der aktuellen Studie zu den Auswirkun- gen der 60-Tonner auf Deutsch- lands Straßen. Im Interview mit trailer world gibt BASt-Präsident Prof. Dr. Josef Kurz Einblicke in Ar- beit und Bedeutung der Behörde. Interview »Wir sitzen nicht im Elfenbeinturm, sondern setzen uns mit konkreten Problemen auseinander.« prod_trailerworld_2007.indb 22prod_trailerworld_2007.indb 22 04.06.2007 09:14:3104.06.2007 09:14:31

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