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trailer world Ausgabe Eins 2007

6 Ausgabe Eins 2007 kostet Zeit und Kapazitäten. Container kommen aufgrund des weltweit einheitlichen Sicherheitscodes zum Schutz von Häfen und Schiffen früher und verlassen das Terminal später. „Fünf bis sechs Tage dauert es heute im Schnitt, bis sich alles gedreht hat“, berichtet Wahlers. Mit dem Aufwand steigen die Standkosten für Container und folglich die Transportpreise. Damit Deutschlands Seehäfen nicht im welt- weiten Containerboom untergehen, müssen sie schneller wachsen. Flächenerweiterungen, wie das Containerterminal CT 4, die sich durch emsige Bautätigkeit am nördlichen Rand des NTB-Geländes ankündigen, versprechen Ent- lastung. Doch entspannter wirkt Gerhard Wahlers deswegen nicht. Was ihn beschäftigt ist ein Problem, das Bremen mit Hamburg und anderen Seehäfen teilt: die Landseite. Der wachsende Zu- und Abfluss der gigantischen Containermengen kann von Straße und Schiene immer schwerer verdaut werden. Die Folge: Rundlaufzeiten für Lkw, die auf dem Terminal Container auf- und abladen, ver- längern sich und überschreiten immer häufiger die 30-Minuten-Grenze. Zur Rush-Hour stauen sich die Trucks am Gate. Und auch die Hafenbahn kommt mit ihren Umfuhren kaum nach. Zeit, dass sich was dreht in Deutschlands See- häfen. Wenn Flächen nicht gleichermaßen wach- sen können wie der Boom, müssen sich Prozesse beschleunigen und Planungszeiten verkürzen. Damit das klappt, braucht es Großgerät und Männer wie Robin Diederich. Der 26-jährige, der vor zwei Jahren als Containerum- schlagsarbeiter bei NTB angefangen hat, agiert heute mit seinem Chef aus dem dritten Stock quasi auf Augenhöhe. 14 Meter hoch ist sein Arbeitsplatz in dem Feuerwehr roten VanCarrier (VC), jenem hochbeinigen Ungetüm, das die Boxen ratz fatz vom Schiff auf den nummerierten Stellplatz verfrachtet und umgekehrt. „Ich optimiere den Stau im Platz“, erläutert der VC-Fahrer, der wie seinerzeit Schu- mi in die Boxengasse biegt. Nur die Straßenlage ist nicht ganz so: Mit 30 Kilometer pro Stunde wankt der Vier-Hoch-Carrier in der Kurve wie ein altes Wüstenschiff. Wie findet Robin Diederich, der das Arbeiten mit modernem Großgerät liebt, zwischen 40.000 Containern auf dem Platz genau diejenige Box, die in den nächsten Minuten auf die Maersk Sura- baya geladen werden muss? Die Antwort wissen Navis Sparcs, eine Terminalsoftware, und das Differential-GPS-System, das jede Ope- ration auf dem Platz via Satellit steuert. Bis auf zwei Zentimeter ge- nau kann das System den Container orten, dessen Nummer und Stellplatz-Koordinaten beim Abladen eingemessen werden und die in diesem Moment auf Diederichs Display stehen. Doch das mutet nahezu trivial an, wenn man die Möglichkeiten Setzt auf modernste Umschlagtechnologie und motivierte Mitarbeiter: NTB-Geschäftsführer Gerhard Wahlers. »Wir arbeiten mit Ereignissen, die in der Zukunft liegen.« Titel prod_trailerworld_2007.indb 6prod_trailerworld_2007.indb 6 04.06.2007 09:12:4904.06.2007 09:12:49

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