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trailer world Ausgabe Zwei 2014

Ausgabe Zwei 2014 11 Titel Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Einerseits müsse die Logistik, eine sehr traditionelle Branche, offener sein. „Andererseits sind hohe Investiti- onen natürlich Hürden für solche Ent- scheidungen.“ Hier seien die Entwickler, die die Technik auf den Markt werfen, ge- fordert, ihren Kunden eine einfache Frage zu beantworten: „Welches Geschäftsmo- dell ist mit dieser Technik möglich?“ Eine neue Dienstleistungsorientie- rung etabliert sich: „Das Produkt und die Dienstleistung kommen immer mehr zu- sammen“, erklärt Prof. Kille. Das iPhone wäre zum Beispiel ohne Apps sehr wahr- scheinlich nicht so erfolgreich, wie es ist. Und wer bei einem großen Versandhänd- ler ein Buch bestellt, kann mit einem Klick dafür sorgen, dass es auch gleich als Ge- schenk verpackt wird. „Das Vertrauen in die Dienstleister wird immer größer, und damit eröffnen sich ih- nen neue Geschäftsfelder“, so Kille. Denn den Unternehmen wird mehr Verantwor- tung übertragen: Ein Logistiker mit Sitz in Belgien liefert beispielsweise die Laptops eines großen Computerherstellers nicht nur aus, sondern setzt sie vorher auch für die deutschen Kunden nach deren indi- viduellen Bestellungen zusammen. „Der Trend geht dahin, dass die Kundenwün- sche in der Produktion so spät wie möglich berücksichtigt werden.“ Gleichzeitig konzentrieren sich in ih- ren jeweiligen Branchen viele Unterneh- men verstärkt auf ihre Kernkompetenzen. „Handel und Industrie überlegen sich, was sie am besten können, genau wie die Logis- tiker“, erklärt Kille. Spediteure, die früher vielleicht Fahrzeuge, Lagerhalle und IT- Abteilung komplett in Besitz hatten, fra- gen sich nun, ob sie wirklich einen eigenen Fuhrpark brauchen, wenn sie die entspre- chenden Ketten gut organisieren und die Fahrzeuge mieten können. Auch ein Lager oder die IT-Abteilung kann man an Dienst- leister abgeben. „Schon heute haben viele Seefrachtspeditionen kein einziges eigenes Schiff“, so Kille. „Ihre Kompetenz liegt da- rin, die passenden Dienstleister zu finden.“ Steigender staatlicher Einfluss Kille ist auch überzeugt, dass der staat- liche Einfluss auf die Logistikbranche in Zukunft weiter wachsen wird: einerseits in Form von verschärften Bedingungen in Bezug auf die Hygiene, den Transport von Lebensmitteln oder beispielsweise die Maut. Das stellt die Transporteure vor zu- sätzliche Herausforderungen. Andererseits steigt die Einflussnahme durch Förderpro- gramme und neue Anforderungen durch die Globalisierung, unter anderem durch Regulierungen bei Einfuhren und Zöllen. Weil Märkte und Unternehmen, die dort tätig sind, geschützt werden sollen, werden verstärkt bilaterale Abkommen geschlos- sen. „Für Unternehmen kann das bedeuten, dass weniger exportiert und deshalb mehr innerhalb des eigenen Landes transportiert oder dass mehr Umsatz generiert wird, weil der Logistiker zusätzliche Leistungen an- bieten kann, etwa die Bearbeitung der For- malitäten für die Zollbestimmungen“, er- läutert der Experte. Logistiker können vor diesem Hintergrund neue Geschäftsmodel- le entwickeln. Demografischer Wandel Praktisch überall auf der Welt sinkt die Zahl der Kinder je Frau, und die Menschen leben immer länger. Die Weltbevölkerung wird in Zukunft schrumpfen, prognosti- ziert Dr. Reiner Klingholz, DirektorProf. Dr. Christian Kille 24h Fotos:AxelGriesch,DVZ »Ein zentraler Aspekt im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit von Speditionen ist, die Fahrzeuge optimal mit der Disposition zu vernetzen, zum Beispiel über Telematik. Damit ist es möglich, über individuell konfigurierte Alarmmeldungen auch im Notfall rechtzeitig zu reagieren oder im Rahmen der vorausschauenden Instandhaltung die Service-Stopps bestmöglich zu planen.« Frank Simon, Leiter Vertrieb Overseas BPW

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