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trailer world Ausgabe Zwei 2014

Ausgabe Zwei 2014 13 Titel teilige Wirtschaft etabliert, und es gibt Zulieferer.“ Passiert in der gleichen Regi- on heute ein Erdbeben, hat das deutlich größere Effekte auf die Wertschöpfungs- ketten. „Unternehmen sind deshalb ver- stärkt auf ein solides Risikomanagement und entsprechende Dienstleister angewie- sen“, so Kille. „Man muss zum Beispiel auf Lieferanten an verschiedenen Standorten setzen und im Krisenfall dann auch ent- sprechend schnell entscheiden, dass man Ausweichmöglichkeiten nutzt.“ Risiken ergeben sich auch immer dann, wenn Unternehmen den Wettbewerb und revolutionäre Neuerungen nicht ausrei- chend im Blickfeld haben. Solche Neu- erungen können darin bestehen, dass Produkte nicht mehr in Fernost gefertigt werden, sondern wieder nah am Verbrau- cher, oder dass Internethändler eigene Logistikketten ins Leben rufen und ihre Waren auf völlig neuen Wegen zu den Empfängern bringen – vielleicht sogar vollautomatisch mit Roboter-Fahrzeugen – oder dass für manche Produkte überhaupt kein Versand mehr nötig ist, weil sie vor Ort in 3-D ausgedruckt werden. Regionale politische Konflikte kön- nen im Zuge der Globalisierung weltweit wirtschaftlich spürbar sein: „Jede Maschi- ne, die dort dann nicht gekauft wird, wird auch nicht transportiert“, sagt Kille. „Sol- che Verwerfungen gab es schon immer. Sie passieren nun nicht häufiger, aber sie ha- ben mehr Einfluss. Früher hat es kaum in- teressiert, wenn in China der sprichwörtli- che Sack Reis umfiel. Heute kann sich das auswirken.“ Umwelt und Klima Der Kampf gegen den Klimawandel und um immer knapper werdende Ressourcen sind zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die eine bedingt den Boom der erneuerbaren Energien, die andere för- dert energie- und rohstoffeffiziente Pro- dukte und Fertigungsprozesse, Recycling und Kreislaufwirtschaft. Das Bewusstsein hat sich gewandelt: „Die Branche weiß, dass Nachhaltigkeit oftmals am Anfang kostet, mittelfristig aber Geld spart“, so Prof. Dr. Christian Kille. „In Deutschland gibt es rund 70.000 Logistikunternehmen – darunter sind viele kleine Spediteure, die sich die Investitionen beispielsweise in neue Lkw oftmals nicht so ohne Weiteres leisten können.“ Kille glaubt, dass in Zu- kunft auch bei der Suche nach Subunter- nehmern ein stärkerer Fokus auf Nachhal- tigkeit gelegt werden wird und dass diese Subunternehmer deshalb auch nachhal- tiger agieren müssen. „Im E-Commerce wird es dem Kunden irgendwann wahr- scheinlich auch nicht mehr egal sein, wel- cher Zusteller vor der Tür steht“, so Kille. „Auch beim Verbraucher entsteht da ein neues Bewusstsein.“ Kille glaubt, dass in Zukunft auch mehr Schnelligkeit nötig sein wird, wenn Unternehmen mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten wollen. Das gelte besonders im B2C-Bereich, wo die Uhren anscheinend besonders rasant ti- cken. Stichworte wie Same-Day-Delivery und Just-in-time-Produktion bewegen das Geschäft. „Da muss man mitmachen“, ist Prof. Dr. Kille überzeugt. „Aber es kommt nicht unbedingt ausschließlich auf Geschwindigkeit an, sondern auch auf Zuverlässigkeit.“ Genau das könnte die Quintessenz aller Zukunftsszenarien zur Logistik von morgen sein: Innovationsfä- higkeit ist unerlässlich, wenn man seinen Erfolg sichern will. In der Umsetzung von Neuerungen sollte sich die Branche je- doch immer auf solides Handwerk und unternehmerisches Verantwortungsbe- wusstsein besinnen. Transport verstehen und vor diesem Hintergrund kluge Lö- sungen entwickeln: Das ist die Herausfor- derung für die Zukunft. (jg) »Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz spielen in der Transportbranche eine zentrale Rolle. Ziel sollte es deshalb sein, durch technische Innovationen wie neue Antriebe, alternative Kraftstoffe oder leichtere Materialien die Effizienz während des gesamten Transportprozesses zu erhöhen und gleichzeitig die Schadstoff- und Geräuschemissionen zu reduzieren.« Martin Hombitzer, Leiter Vertrieb Europa BPW

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