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trailer world Ausgabe Zwei 2014

Ausgabe Zwei 2014 19 Telematik Jörg Meyer ist ein Spediteur der al- ten Schule. Als der Oldenburger 1984 die Jörg Meyer Transportservice GmbH (JMTS) gründete, waren technische Ent- wicklungen wie die Anwendung moderner Telematik-Systeme noch Zukunftsmusik. „Ich habe damals noch mit dem Kilome- termesser auf der Straßenkarte die Entfer- nungen erfasst“, erinnert sich der 57-jährige studierte Betriebswirt an die Anfänge sei- nes Unternehmens. Heute hat JMTS einen Fuhrpark von 30 Lkw, beschäftigt 50 Mitar- beiter und ist bei der technischen Entwick- lung immer mit der Zeit gegangen. Seit etwa fünf Jahren nutzt Jörg Meyer in fast seiner gesamten Lkw-Flotte, die er für Kühllogistik, Stückguttransporte und Linienverkehre einsetzt, telematische Sys- teme – hauptsächlich für die Kontrolle der telemetrischen Daten seiner Fahrzeuge so- wie zur papierlosen Auftragsabwicklung und zur Sendungsverfolgung. „Früher war für jeden Transport ein Frachtbrief in Pa- pierform notwendig, und ich musste per Telefon beim Fahrer nachfragen, ob die Sendung abgeholt und zugestellt wurde“, erklärt der Spediteur. Heute hat er mithil- fe eines Transport-Management-Systems (TMS), das ihm der Automobildienstleis- ter Werner Automobil-Dienste (WAD) aus Weyhe bei Bremen in seinen Miet-Lkw zur Verfügung stellt, die vollautomatische Kon- trolle über den Be- und Entladeprozess. Zieladresse landet automatisch im Truck-Navi Ein Fallbeispiel aus der Kühllogistik: Ein großer norddeutscher Tiefkühllogistiker soll acht Paletten gefrorenes Rindfleisch mit ei- nem 18-Tonner zum Lager einer Supermarkt- kettefahren.DerDisponentweistdenAuftrag aus dem Logistiksystem einem bestimmten Fahrzeug zu. Der Fahrer sieht den Auftrag auf dem Display des Datenerfassungsgeräts und bestätigt ihn per Knopfdruck, sodass der Disponent weiß: Der Auftrag ist angenom- men. Im Lager macht der Fahrer zum Quali- tätscheck ein Foto der Ware, auf seinem Scan- ner hat er zudem eine Ladeliste und scannt den Barcode an der Palette, mit dem man das genaue Packstück erfassen kann. Der Lkw wird dann an einer Rampe in einem spezi- ell temperaturgeschützten Tunnel beladen. Der Fahrer startet den Transport, der vom Telematik-System komplett begleitet wird. „Mit Annahme des Auftrages wird automa- tisch auch die Zieladresse in das Truck-Navi übernommen“, erläutert Bernd Stiebe aus der Vertriebsabteilung des Telematik-Herstellers idem telematics GmbH. Während des Transports hat der Spedi- teur den vollständigen Überblick: über die Positionen von Lkw und Trailer (auch in ab- gekoppeltem Zustand), die Geschwindigkeit, den Reifendruck, die Lenkzeiten des Fahrers sowie über die ETA – diese Abkürzung steht für „estimated time of arrival“, die geschätz- te Ankunftszeit des Lkw im Supermarktla- ger. Wenn vor der Abfahrt ein sogenanntes Geo-Fencing, eine Art Gebietsüberwachung im Umkreis des Ziels, eingerichtet wurde, bekommtderKundeüberdasTelematik-Sys- tem eine SMS oder E-Mail, wenn der Truck in den definierten Zielumkreis einfährt. So kann er zum Beispiel einen bestimmten Ter- minal für die Entladung vorbereiten. „Der Disponent beim Kunden kann entscheiden, welches Fahrzeug wann und wo abgeladen wird“, erklärt Spediteur Meyer den gestei- gerten Organisationsgrad durch Telematik im Ladeprozess. Schnellere Rechnung dank Telematik Bei einem Kühltransport wird vor der Ankunft am Zielort auch schon die Tem- peratur der Ware übermittelt. Sie darf den Wert von minus 18 Grad Celsius nicht über- schreiten und wird während der gesam- Fotos:YasminLühring Andreas Mede, Leiter Autovermietung (links), und Jörg Meyer, Spediteur, vertrauen auf Telematik-Lösungen aus der BPW Gruppe.

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