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trailer world Ausgabe Eins 2015 - Produktion

14      Ausgabe Eins 2015 Produktion ahrzeuge von der Stange bauen wir nicht“, erklärt Michael Lanik, Geschäftsführer der Nutzfahr- zeuge Rohr GmbH in Straubing. „Auf den Wettbewerb mit den großen Trailer­herstellern und ihren Kosten- strukturen sind wir nicht scharf.“ Speziell bei Kühlfahrzeugen für die Lebensmitteldis- tribution gilt Rohr für die großen Handels- ketten dennoch als erste Adresse in Deutsch- land: Edeka, Kaiser’s Tengelmann, Lidl, Netto und Rewe fahren ihr Frischdienst-Sor- timent mit Rohr-Fahrzeugen durchs Land. Der Produktbereich Kühlfahrzeuge ist dem- nach neben der Produktion von Tankfahr- zeugen für die Straße und die Flugzeugbe- tankung auch das wesentliche Standbein des Unternehmens. Der Startschuss für diesen Produktbereich fiel vor mehr als 40 Jahren. Heute wird der Kunde mit maßgeschnei- derten Fahrzeugkonzepten bedient. Die 260 Rohr-Mitarbeiter fertigen etwa 700 Einhei- ten jährlich. Der konstruktive Aufwand ist hoch: Gut 10 Prozent der Mitarbeiter sind in der Konstruktion tätig. Diese Konstrukteure arbeiten Hand in Hand mit den Fuhrpark- technikern. Mehr Kapazität und einfaches Handling Der Tunnelladezug ist eine der komplexen Transportlösungen aus dem Hause Rohr: Er hat die Edeka-Logistik im nahen Ingol- stadt überzeugt. Es ist ein 18,75 Meter lan- ger Lastzug mit Anhänger, der Stellplatz für 38 Europaletten oder 63 Rollbehälter bietet, und damit für fünf Europaletten oder neun Rollbehälter mehr als ein handelsüblicher Sattelzug. Für die Beladung von Anhän- ger und Motorwagen beansprucht er den- noch nur einen Rampenstellplatz. Nach dem Andocken an die Rampe lässt sich der Kühlzug ohne Trennung be- und entladen. Seine besondere Durchladetechnik macht den Unterschied: Der Dreiachser rückt an der Rampe nahtlos heran, und ein hydrau- lischer Zylinder im Zugrohr der Deichsel zieht den Motorwagen an den Anhänger – so werden die teuren Aufbauten vor Ran- gierschäden geschützt. Der Fahrer bedient das Manöver vom Cockpit aus, eine opti- sche Elektronik überwacht die Aktivitäten. Auch der Übergang wird gegen Tempera- turverluste abgedichtet. So bleibt die Kälte im Fahrzeug. Erst wenn die elektrischen Rolltore zum Zugfahrzeug nach oben fah- ren, schaltet die Kältemaschine von selbst ab. Damit kann der Temperaturverlust während des Ladevorgangs auf ein Mini- mum reduziert werden, was Energie und CO2-Emissionen spart. Vergleichbare Durchladetechnik, aber noch mehr Transportkapazität bietet der Jumboliner, der auf 25  Meter Gesamt- zuglänge bis zu 51  Paletten oder 84  Roll- behälter unterbringt. Die Besonderheit: Hinter einen dreiachsigen Sattelzug wird ein Tandem-Anhänger gekuppelt. Zwei sol- che Transporte ersetzen drei Fahrten mit konventionellen Sattelzügen. Zusätzlicher logistischer Vorteil für den Betreiber: Auf- lieger und Anhänger können auch getrennt operieren. Der Hersteller verspricht eine Einsparung von 30 Prozent der Treibstoff- kosten. Und weil der für 60 Tonnen konzi- pierte Jumboliner nur mit 40 Tonnen Ge- samtgewicht fährt, setzt er den Straßen mit geringeren Achslasten deutlich weniger zu. Lange Lebensdauer im Fokus Der Unterbau der Anhänger und Trailer stammt aus eigener Fertigung. Die Fahr- gestellrahmen aus Feinkornstahl werden feuerverzinkt – übrigens schon seit vielen Jahren, noch bevor es allgemein gebräuch- lich war. Für eine lange Lebensdauer wer- den Qualitätskomponenten eingesetzt, zum Beispiel BPW Fahrwerke – denn ge- rade die gezogenen Einheiten bleiben oft über zehn Jahre im Fuhrpark der Kun- den. Bei den Aufbauten besteht die Ba- sis aus einem Stahl-Sandwich-Koffer. Bei der Einrichtung der Koffer lohnt sich ein genauer Blick, denn sie ist maßgeschnei- dert: Hier findet man Fleischgehänge oder Trennstangen für Rollbehälter und ver- schiedene Ladungssicherungsvorrichtun- gen – der Vielfalt an Kühlaggregaten sind kaum Grenzen gesetzt. Der Markt fordert verstärkt Mehr-Temperatur-Kammern. „Großmärkte werden beispielsweise gleich- zeitig mit Obst und Gemüse, mit Milchpro- dukten und mit Tiefkühlkost beliefert. Jede dieser Produktgruppen muss in einem ei- genen Temperaturbereich transportiert Alles andere als Standard Der niederbayerische Aufbautenhersteller Rohr ist für die großen Handelsketten ein sehr wichtiger Lieferant. Er kennt die Bedürfnisse seiner Kunden wie kaum ein Zweiter. Fotos:Rohr,GermanPopp,WolfgangTschakert F

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