Portrait 24 Ausgabe Eins 2008 transportieren ihn zum Schlackenbeet und kippen ihn dort kopfüber mit einem 180- Grad-Schwenk wieder aus. 18 bis 22 Kubik- meter Schlacke darf ein einziger Kübel fassen, ohne den SPC 80 in die Knie zu zwingen. Kirow Leipzig hat eine große Bandbrei- te an Schlackentransportern in Plattform- bauweise im Programm. Die Palette reicht von 40 bis 160 Tonnen Nutzlast (SPC 40 bis SPC 160). Über ähnliche Größen- und Gewichtsabmessungen verfügen auch die Kirow-Schlackentransporter in U-Rahmen- Bauweise (SPCU). Diese zweite Produktlinie der Schlackentransporter zeichnet sich durch kürzere Umlaufzeiten aus, da der Kübel zum Aufnehmen einfach umfahren werden kann und der Fahrzeugrahmen dazu nicht abge- stützt werden muss. „Für unsere Kunden sind Zuverlässig- keit und Verfügbarkeit oberstes Gebot. Kein Fahrzeugbetreiber kann sich im Stahlwerk längere Ausfälle leisten. Deshalb haben wir einen hohen Qualitätsanspruch an unsere Produkte“, sagt Thomas Rieger, Produktma- nager für Transportsysteme bei Kirow Leip- zig. Der gebürtige Schwabe sitzt mit einem kleinen Team von 15 Mitarbeitern in Ulm. HierarbeitenklugeKöpfedesUnternehmens, die weit in die Zukunft blicken und CAD-ba- siert am Computer die Schlacketransporter von morgen entwerfen. Seit 1996 übernimmt die Ulmer Niederlassung das Engineering der knickgelenkten Stahlwerksfahrzeuge und den weltweiten Vertrieb der Metallurgie- und Werfttransporter aus dem Hause Kirow. Am Stammsitz in Leipzig befinden sich die Geschäftsleitung, der Einkauf, die Buch- haltung sowie in riesigen Werkhallen die Fer- tigung der Giganten. Die etwa 150 Leipziger Kirow-Mitarbeiter kümmern sich auch um das wesentlich ältere Standbein der Kirow- Gruppe: den Kranbau. Das traditionsreiche Unternehmen fertigt seit 1887 Krane und hat mit fast 5.000 ausgelieferten Eisenbahnkra- nen die Marktführerschaft auf diesem Gebiet erlangt. Heute baut die Kirow-Gruppe Kra- ne, Containerbrücken und Schwerlasttrans- portfahrzeuge unter anderem für Bahn, Bau- wirtschaft, Werften, oder Häfen sowie für die Stahlindustrie. Die räumliche Trennung zwi- schen Entwicklung plus Vertrieb und Pro- duktion hat sich bei Kirow bewährt. Jahr für Jahr konnte das Unternehmen bei Stückzahl und Umsatz zulegen. „Seit jeher setzen wir im Spezialfahrzeug- bau bei den meisten Zulieferkomponenten auf deutsche Hersteller. Da wissen wir, was wir bekommen“, argumentiert Rieger. Die Fahrzeuge sind größtenteils modular aufge- baut. Aufgrund konsequenter Standardisie- rung kommt das Unternehmen mit einem Minimum an Komponenten aus. So gibt es beispielsweise nur zwei Größen bei den hy- drodynamischen Antrieben. Ähnlich sieht es bei den Achsen aus. Vier von fünf der nicht angetriebenen Achsen stammen bei Kirow von BPW. Im Segment Plattformfahrzeuge kommen fast durchweg BPW-Achsen zum Einsatz. Mit einer 40- und einer 55-Tonnen- Achse des Wiehler Herstellers sowie deren Kombinationsmöglichkeit deckt Kirow alle »Seit jeher setzen wir im Spezialfahrzeug- bau bei den meisten Zulieferkomponenten auf deutsche Hersteller. Da wissen wir, was wir bekommen.« Thomas Rieger Fahrzeugsteckbrief KIROW SPC 80 L / B / H: 12,0 m / 5,5 m / 4,8 m Wendekreis: 10,00 m Eigen- / Nutzlast- / Gesamtzuggewicht: 75 t / 80 t / 155 t Cummins-Dieselmotor QSM 11-360; 11,0 Liter Hubraum, 269 kW/360PS DANA T 40.000-Getriebe; Lastschalt- getriebe mit integriertem Wandler Hydraulik: Bosch Rexroth und Danfoss Antrieb: Kessler D 101-Achse (Tragfähigkeit: 50 t) Last: Tandemachsen BPW MZMP 2/30010-BL (Tragfähigkeit: 4 x 40 t) Achsen immer auf Lager Modularer Aufbau Fotos:Kramer