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trailer world Ausgabe Eins 2008

Titel 8 Ausgabe Eins 2008 „Früher hatte das Band, aus dem diese Kapseln produziert wur- den, eine Stärke von 2,75 Millimetern“, erläutert Rolf-Konrad Hoff- mann (53). „Heute ist ein 1,5 Millimeter dicker Dualphasen-Stahl völlig ausreichend.“ Der für Stahl und Achsprofile verantwortliche Einkaufsmanager ist seit 32 Jahren in Diensten der BPW und kennt sich im Stahlgeschäft bestens aus. Während hoch beanspruchte Teile am Fahrzeug wie beispielsweise Luftfederstützen aus mikrolegierten Stählen gefertigt werden, können in anderen Berei- chen weichere Stähle wie die Tiefziehgüte DD11 ein- gesetzt werden. „Hält ewig“, antwortet Stahlexperte Hoffmann auf die Frage nach dem Lebenszyklus der BPW-Radkapsel. Der Einsatz dün- nerer, hochfester Stähle im Fahrzeugbau habe weitere positive Ne- beneffekte: Aufgrund der Gewichtsreduzierung kann mehr Ladung aufgenommen werden, und die CO ² -Emmissionen sind geringer. Spitzengüten aus der Salzgitter-Stahlküche wie der Dualphasen- Stahl DP600 reizen die Gesetze der Physik bis an die Grenzen aus. Das Material lässt sich umformen und entwickelt dabei höchste Fes- tigkeiten am fertigen Bauteil. Das Ergebnis sind beispielsweise opti- male Crash-Eigenschaften, wie sie im Automobilbau angestrebt werden. „Umformbarkeit ist zum Sieges- zug des Stahls geworden“, erläutert Marketing-Chef Bross und weist auf eine weitere überragende Eigen- schaft hin: „Am Ende steht ein vollständig recycle- bares Produkt.“ Rund 10.000 Tonnen Stahl liefert die Salzgitter AG, zu deren Kon- zern die Salzgitter Flachstahl GmbH gehört, im Jahr an BPW. „Un- ser Markt ist die Nische“, erklärt Bross. Mit drei Millionen Tonnen Flachstahl per anno produziert Salzgitter die Spezialitäten für die Industrie, „Schmakazien“ wie den S700MC, Stähle mit ausgezeich- neten Verarbeitungs- und Materialeigenschaften. „Das Produkt ist nicht alles“, sagt Salzgitter-Flachstahl-Prokurist Dr. Jürgen Harland. „Sie müssen auch die Prozesse hervorragend abbilden können. Zum Beispiel, wenn es darum geht, ein Stahlcoil punktgenau ans andere Ende der Welt zu liefern.“ Weil Logistikkosten im hart umkämpften Stahlmarkt eine immer größereRollespielen,hatSalzgitterseineProzesseindenvergangenen zwei Jahren grundlegend restrukturiert. Seit Anfang dieses Jahres schmückt sich die bisherige Abteilung Verkehrswirtschaft – Versand mit der für Logistiker üblichen Terminologie: Logistik & Supply Chain Management. Gemeinsam mit Gerhard Kosubek, dem Leiter der Versandsteuerung, sowie mit Disponenten und Planern auf Kun- denseite wurden die Prozesse unter die Lupe genommen und kom- plett auf den Kopf gestellt. Gewonnen hat die Mannschaft um Dr. Jürgen Harland ein Al- leinstellungsmerkmal: Vermutlich ist das Unternehmen heute der erste Logistiker, der auch Stahl produziert. Die Schlüsselworte hei- ßen: Mengenflexibilität im Zeitstrahl. Bei einer Produktion, die zu über 90 Prozent ausgelastet ist, sei es gewöhnlich schwierig, auf kurz- »Umformbarkeit ist zum Siegeszug des Stahls geworden.« Dr. Sebastian Bross (38) will nicht irgendwas liefern. Er hat für Salzgitter Flachstahl die Nische „Stahlspezialitäten“ gefunden. Fotos:Pusch,Lenke

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