Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

trailer world Ausgabe Eins 2008

Titel 12 Ausgabe Eins 2008 anfassen, so behutsam, dass keine Kratzer entstehen, die der Kunde sofort reklamieren würde. Stahlcoils, die europaweit versendet wer- den, sind in orangefarbene Folien verpackt, die das sensible Material vor Wind und Wetter schützen. Denn Luftfeuch- tigkeit ist Gift. Oberhalb von 70 Prozent beginnen einige Stähle zu korrodieren. „Wer ohne Plane aus der Halle fährt, hat am Werkstor unter Umständen schon Weißrost auf den Coils“, berichtet Kosubek. 60 Prozent der Transporte gehen über die Stra- ße, 40 Prozent über die Schiene. Der Stichkanal zum Werkshafen erreicht nicht die Frequenz, die für einen trimodalen Verkehrsansatz von Belang wäre. Die Erfül- lung des Wunsches, mehr über die Schiene abzuwickeln, hängt von der Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit des Verkehrsträgers ab, machen die Stahllogistiker deutlich. So saßen beim Re-Design der Logistikprozesse auch Railion-Manager mit am Tisch, um die hoch- gesteckten Anforderungen der Salzgitter-Logistiker befriedigen zu können. Ganz oben im Pflichtenheft an die Gü- terverkehrstochter der Bahn: fahrplanmäßige Schienenverkehre mit Einzelwagenverfolgung. Ziel der systemseitigen Vernetzung von Stahl- transporten bei Salzgitter ist eine höhere Informa- tionsqualität und damit eine bessere Auskunftsfä- higkeit Richtung Kunde. Denn hinter jeder Tonne Stahl, die das Werk verlässt, steht ein Auftrag und damit ein Unternehmen, das sich keinen Produktionsausfall leisten kann. „Die Software allein macht es nicht“, sagt Harland. „Es geht um Managementsysteme, die alle Beteiligten auf demselben Informati- onsstand halten.“ In mehreren Phasen des „Top-Operating-Process“ (TOP) haben Harland und seine Mannen eine Logistikoffensive eingeleitet, um Mengen- und Wertefluss zu optimieren. Das Ergebnis zeigt sich nicht nur in der vollumfänglichen Kontrolle der Prozesse, sondern auch durch mehr Tempo und höhere Lieferqualität. Lagen die Durchlauf- zeiten vormals bei 60 Stunden, vergehen heute von der Auftragsge- nerierung bis zum Transport-Avis an den Stahlspediteur gerade mal vier Stunden. Die Lieferzuverlässigkeit konnte um erstaunliche 20 Prozentpunkte auf 97 Prozent gesteigert werden. „In der Kundenzu- friedenheitsstudie von 2007 haben wir einen riesigen Satz nach vorne gemacht“, freut sich Harland. Die Querschnittsfunktion Logistik entwickelt sich damit bei Salz- gitter Flachstahl zum Verkaufsargument par excellence. Die nächste Phase im TOP-Prozess wird in diesem Jahr eingeleitet: die Etablie- rung einer E-Service-Plattform, über die Abläufe papierlos gesteu- ert und kontrolliert werden können. „Maschinen unterhalten sich“, erläutert Harland und bringt das Projekt auf den Punkt: „Menschen sollen Ausnahmen managen, nicht die Routine.“ Am Ende soll die webbasierte Lösung die Stahlproduktion für Kunden bis auf Stücke- bene transparent machen. (rp) »In der Kundenzufrie- denheit haben wir einen riesigen Satz nach vorne gemacht.« Dr. Jürgen Harland (47) hat Salzgitter Flachstahl Schritt für Schritt zu einem Logistiker entwickelt, der auch Stahl produziert. Fotos:Pusch,Fender

Pages