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trailer world Ausgabe Eins 2008

Portrait Ausgabe Eins 2008 23 Für lebende Tiere gibt es Tiertransporter, für frischen Mörtel Be- tonmischer und für Flüssigkeiten den Tankwagen. Jedes noch so besondere Transportgut bekommt seine spezielle Transportlösung. Die verlangt auch weit über 1.000° C heiße Schlacke, die als Abfall- produkt im Stahlwerk anfällt und entsorgt werden will. Für deren Ab- transport entwickelt, fertigt und vertreibt der sächsische Schwerma- schinenbauproduzent Kirow sogenannte SPC oder Slag Pot Carrier. Diese überdimensionalen Schlackenkübeltransporter sind als unent- behrliche Helfer in Stahlwerken der ganzen Welt zu Hause. Von ihrer Zuverlässigkeit hängt die reibungslose Stahlproduktion ab. Die Schlackenentsorgung im Stahlwerk ist kein ungefährliches Unterfangen. Zum einen ist Flüssigschlacke mit Temperaturen bis 1.500° C ein sensibel zu behandelndes Transportgut. Ihr Tempera- turniveau nahe am flüssigen Stahl erfordert besonders hohe Sicher- heitsstandards für Mensch und Maschine. Zum anderen sind die Platzverhältnisse innerhalb der Stahlwerke oft kritisch, und nicht immer steht großzügig Raum zum Rangieren der Schlackenkübel zur Verfügung. Für diese anspruchsvolle Aufgabe haben sich spezielle knickge- lenkte Schlackentransporter bewährt, wie sie auch Kirow Leipzig im Programm hat. Deren Schlackenkübeltransporter sind immer genau dem Einsatz am jeweiligen Standort angepasst, trotz ihrer beachtli- chen Abmessungen sehr wendig und gelten dank speicherprogram- mierbarer Steuerung, die erkennbare Fehlfunktionen nicht zulässt, als betriebssicher. Eines der häufig gefragten Kirow-Modelle heißt SPC 80. Diese Gi- ganten wiegen leer schon 75 Tonnen und können über 80 Tonnen glühend heiße Schlacke auf einmal vom Stahlwerk zur meist nahe ge- legenen Deponie schleppen. Zehn solcher Transporter hat die DSU Gesellschaft für Dienstleistungen und Umwelttechnik deutschland- weit bereits im Einsatz und schon fünf weitere bestellt. Drei der Me- gatransporter verrichten in Duisburg bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) ihren Dienst. Allein am Duisburger Standort kocht HKM jedes Jahr rund fünf Millionen Tonnen Stahl. Das entspricht etwa zehn Prozent des in Deutschland hergestellten Rohstahls. Bei der Stahlproduktion fallen – ähnlich wie Rückstände im Aschekasten des hauseigenen Kamino- fens – große Mengen Schlacken unterschiedlicher Qualität an. Zirka 800.000 Tonnen dieser Roheisen-Entschwefelungsschlacke, Gieß- pfannenschlacke oder sogenannte LD-Schlacke entsorgt die DSU im Auftrag von HKM jedes Jahr und hält damit deren Stahlproduktion rund um die Uhr aufrecht. Ohne die riesenhaften Schlackentransporter wären diese Mengen kaum beherrschbar. Die fünf Meter breiten, fast genauso hohen und rund 13 Meter langen Spezialtransporter vom Typ SPC 80 funktio- nieren ähnlich wie Muldenkipper. Sie übernehmen den vollen Schla- ckenkübel, stellen ihn auf eine feuerfest ausgekleidete Plattform, Cleveres Kerlchen Die Wiege steht in Ulm, aber zur vollen Größe erwächst er in Leipzig: der Schlackentransporter SPC. Produktmanager Thomas Rieger und sein Team haben es geschickt verstanden, mit diesem Spagat die Produktpalette des Schwermaschinenbauproduzenten Kirow zu erweitern. Bis zu 100 Tonnen heiße Schlacke nehmen die SPC auf. Fotos:Kramer,DSU

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