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trailer world Ausgabe Eins 2008

Technik Ausgabe Eins 2008 31 Alles aus einem Guss Qualitätsmanagement und freiwillige Zertifizierungen: Die Gießerei Busch im Sauerland will immer einen Schritt weiter vorn sein. Wie Wasser fließt es in die Gießpfanne, aber es ist sieben Mal so schwer: 1.500 Grad heißes, flüssiges Gusseisen. Es glüht in kräftigem Orange. Perlen ein paar Trop- fen ab, so erstarren sie blitzschnell in hartem Schwarz. Die Hitze schlägt einem entgegen. Wenn sich die Pfanne in eine der Formen entleert, wird das flüssige Metall zu den Tei- len gegossen, die später die Firma Busch von ihren zwei Standorten aus verlassen – als Rohling aus der Gießerei in Meschede- Wehrstapel oder einbaufertig bearbeitet aus Bestwig: Bremsscheiben und Bremstrom- meln sowie Schwungräder für Dieselmoto- ren, ausschließlich für die Nutzfahrzeugin- dustrie. Etwa 20 Lkw fahren pro Tag vom Betriebsgelände, 2,5 Millionen Guss-Stücke produzierte das Unternehmen im vergan- genen Jahr. Insgesamt waren sie 115.000 Tonnen schwer. Exakt gegossen, aus hoch- wertigen Rohstoffen – bei Busch setzt man auf Qualität. Das Unternehmen aus dem Sauerland be- liefert fast alle Nutzfahrzeughersteller in Eu- ropa sowie zahlreiche Achsenhersteller. „Alle Kunden stellen höchste Anforderungen an gleichbleibende Qualität“, weiß Wolfgang Krappe, Geschäftsführer der Gießerei Busch. „Und wir wollen die Besten sein.“ Ein um- fangreiches Qualitätsmanagement-System, freiwillige Zertifizierungen und gut ausgebil- dete Fachkräfte stellen sicher, dass jedes ein- zelne Produkt das immer wieder beweist. Busch arbeitet an zwei Standorten: in der Gießerei in Wehrstapel und in der mecha- nischen Bearbeitung im vier Kilometer ent- fernten Bestwig, wo der gegossene Werkstoff weiterverarbeitet – gedreht, gebohrt und gefräst – wird. Bis zu 28 Tonnen Gusseisen können pro Stunde vergossen werden. Schon die Rohstoffe sind ausgesucht: Busch kauft nur ausgewählte, kontinuierlich kontrollier- te Schrotte von Stanzereien und Schmieden. Ein ganzes Auto aus der Schrottpresse inklu- sive Kunststoff-Teilen käme bei Busch nicht in die Gießpfanne. Das Gusseisen wird bei über 1.500 Grad erschmolzen. 1.400 Grad ist es noch heiß, wenn es in die Formen gegossen wird. Um die Reinheit des Materials zu überprüfen, wird alle 15 Minuten aus der Schmelze eine Probe genommen, zu einem kleinen run- den Taler gegossen, geschliffen und dann unter dem Spektrometer analysiert. Das Material verdampft dabei in einem Licht- bogen an der Oberfläche. Das Messgerät liest aus den Spektralfarben, was genau in der Probe steckt. Die Werte werden mit den Normwerten verglichen. Es würde sofort sichtbar, wenn das Material nicht den An- forderungen entspräche – und dann wür- de die ganze Charge gesperrt. Dabei legt die Gießerei Busch die Werte freiwillig auf hundertstel Prozent genau fest, während die Anforderungen der Kunden sich nur im Ständige Analysen Wolfgang Krappe (links), Geschäftsführer bei Busch, hat hohe Qualitätsansprüche. „Wir wollen die Besten sein“ Fotos:Golz

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