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trailer world Ausgabe Eins 2009

32 Ausgabe Eins 2009 Reifenpannen und Bremsenreparaturen gehören auf den Schotterpisten zur tägli- chen Routine. Probleme mit minderwertigem Kraftstoff und Defekten gehören dazu. Der mit bis zu zwanzig Prozent mit Wasser ver- setzte Importkraftstoff kommt aus dem bür- gerkriegsgebeutelten Sudan. Von dort wird er in einer nicht endenden Tankzug-Karawane aus dem Hafen im Nachbarland Djibouti he- rangefahren. Motorprobleme mit dem min- derwertigen Sprit-Fusel sind die Regel. Mit 60 Cent ist der Liter Diesel für afrikanische Verhältnisse relativ teuer. Davon genehmigt sich ein auf gut 65 Tonnen ausgeladener Zug auf den steinigen Touren durchschnittlich 60 Liter auf 100 Kilometer. Straßentransport – die Schlagader des Lebens im Armenhaus Afrikas – ist hier nicht billig. Für den harten Alltag auf den einheimi- schen Routen kommen hauptsächlich Fahr- zeuge mit Nehmerqualitäten zum Einsatz, die in Europa als Offroad-Trucks konzipiert wurden. Verstärkte Blattfederpakete, doppelt untersetzte Antriebsachsen, Schlauchreifen, Zwillingsbereifung auch am Trailer und schwere Stoßfänger aus massivem Stahl sol- len die Unbill auf der Fahrt bewältigen helfen. Gerade einmal 36.000 Lkw rollen über äthi- opische Pisten – verglichen mit Deutschland eine lächerlich geringe Zahl. Doch der Transportbedarf wächst stetig. Geschäftstüchtige chinesische Straßenbau- firmen asphaltieren täglich neue Kilometer des maroden Straßennetzes. Die Arbeit der Asiaten übertrifft die Qualität einheimischer Straßenbauer dramatisch und sorgt für den stetigen Ausbau der wichtigsten West-Ost- Verbindungen. Damit soll vor allem die mangelhafte Grundversorgung des Binnen- marktes verbessert werden. Die Hoffnung für die Menschen rollt auf dem Rücken der Lkw in die entlegenen Landesteile. Der Bedarf an modernen Transportmitteln wächst im infra- strukturschwachen Äthiopien kräftig. Meskin Tefera, General Manager der halb- staatlichen Transportfirma Weyra, kennt die Probleme des äthiopischen Transportalltags. Seine 50 Tankzüge – fast durch die Bank Ive- co Eurotrakker – fahren hauptsächlich zu den Nachbarstaaten Djibouti und Sudan und zu- rück nach Addis Abeba. Mit 45.000 Litern Kraftstoff in den Tanks kommen die Glieder- züge nach fünf Tagen und 1.850 Kilometern Fahrt über oft abenteuerliche Straßen wieder im Zentrallager an. Sein Fuhrparkchef muss pro Tour im Durchschnitt einen Ausfall mit einplanen – meist Reifenpannen oder Mo- torprobleme mit dem schlechten Sprit. Am Ende der Transportfahrt bleibt oft nur eine kleine Marge übrig. Deswegen kalkuliert der Gepanschter Sprit killt Motoren International Qualität für schwere Einsätze Trailer-Hersteller Maru baut in Addis Abeba jährlich über 200 Anhänger nach DIN-Norm. Firmenchef Dayan Maru (Mitte) setzt auf deutschen Stahl und BPW-Achsen. Fotos:Kienberger,Willms

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