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trailer world Ausgabe Eins 2009

Ausgabe Eins 2009 33 Firmenchef mit spitzem Stift. Er kauft nur neuere Fahrzeuge mit moderner Technik. Er verjüngt auf diese Weise seinen Fuhrpark re- gelmäßig – und unterstützt auch lokale An- bieter wie Maru. Der Familienbetrieb, der am Rande von Addis Abeba Trailer aller Art fertigt, ist ein Paradebeispiel, wie sich die Chancen des vor- sichtigen Aufschwungs nutzen lassen. Der smarte Junior-Chef Dayan Maru hat seine Ingenieursausbildung in Paris bekommen. Er weiß, dass der steinige Weg zum wirtschaft- lichen Erfolg nur mit Qualität zu bewälti- gen ist. Deshalb setzt er bei den Trailertypen – vom Plattformanhänger über sehr gefragte Vierkammer-Tankaufbauten und Containe- raufbauten bis hin zu Tiefladern und selbst- konstruierten Kühlaufbauten – konsequent auf den Einbau europäischer Komponenten. Den Stahl für die Chassis kauft Maru bei Thyssen, als Achsen kommen trommelbrem- senbewehrte BPW-Aggregate zum Einsatz, die den harten Anforderungen des Straßen- einsatzes am besten standhalten. Luftfederung ist hier mehr oder weniger unbekannt. Die robusten Achsen hängen an extrastarken Blattfederpaketen, die den bade- wannengroßen Schlaglöchern auf den größ- tenteils naturbelassenen Pisten Paroli bieten sollen. Heute verlassen noch hauptsächlich Anhänger das Maru-Firmengelände. Auf den Tausende Kilometer langen Touren ins Hin- terland werden sie bei Leerfahrten zur Mate- rialschonung einfach huckepack auf die Lkw- Pritsche verladen. Schritt für Schritt gewinnen Auflieger immer mehr an Marktanteil, Mit durchschnittlich 200 gefertigten Ein- heiten rangiert Marus 130 Mann starker Be- trieb bereits auf Platz zwei der einheimischen Zulassungen – und exportiert seine Trailer sogar in arabische Länder. Das Engagement des 25-Jährigen geht aber über die rein wirt- schaftliche Seite seines Geschäfts hinaus. Ausbildung bedeutet auch hier eine Schlüs- selfunktion für die Weiterentwicklung der Gesellschaft. Er bietet zusammen mit der deutschen Gesellschaft für technische Zu- sammenarbeit GTZ jungen Menschen die Möglichkeit, in seiner Firma Arbeitspraktika zu leisten und so einen Weg in qualifizierte Beschäftigung zu finden. Seine Mitarbeiter danken ihm die Chance ihres Lebens mit bes- ter Arbeitsdisziplin und hoher handwerkli- cher Kunst beim Trailerbau. So wandelt sich zumindest im Umkreis der Metropole Addis Abeba der Charakter des Landes vom hoffnungslosen Mangel hin zu vorsichtigem Optimismus. Die Chancen, aus dem Teufelskreis von Hunger und Armut zu entfliehen, liegen buchstäblich auf der Stra- ße. Die Hoffnung darauf transportieren Men- schen wie Laye und sein Lkw. (owi)  Staatsform: Dem. Bun- desrepublik (seit 1991)  Fläche: 1.134.181 km²  Hauptstadt: Addis Abeba  Bevölkerung: 82,5 Mio.  Bruttoinlandsprodukt/ Einwohner: ca. 700 US-Dollar/Jahr  Sprache: Amtssprache Amharisch, dazu über 80 verschiedene Sprachen und Stammesdialekte  Währung: 1 Birr = 0,152 Euro  Hauptexportprodukte: Kaffee, Gemüse, Blumen, Gold, Platin, Edelsteine  Infrastruktur: Straßennetz über 33.300 Kilometer, davon 29.300 unbefestigt; Eisenbahn- verkehr in den 90er Jahren eingestellt, soll mit EU-Hilfe wieder aufgebaut werden Aufschwung durch Lkw-Transport Truck-Stop am Horn von Afrika: Nur zehn Prozent aller Straßen in Äthiopien sind asphaltiert. Chancen für mutige Unternehmer Länderinfo Äthiopien International Äthiopien Kenia Somalia Sudan Eritrea Jemen Djibouti Uganda

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