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trailer world Ausgabe Zwei 2012

    Ausgabe Zwei 2012  33 Fotos:RichardKienberger Das mittelständische Unternehmen Willig mit Sitz im nieder- bayerischen Straubing hat sich auf die Fertigung von Tank- fahrzeugen und Tankaufbauten spezialisiert. Unterhält man sich mit Technikern der Firma, wird schnell klar, dass das Ideal der schlanken Linie auch im nüchternen Willig-Stammhaus im Indus- triegebiet Ittling ein ständig präsentes Thema ist. Ein Eindruck, den Robert Klebensberger, der Technische Leiter der Firma, allerdings relativiert: „Das ist natürlich kein Selbstzweck, für uns und unsere Kunden geht es dabei immer um den technischen Fortschritt.“ Vielseitig einsetzbares Hightech-Material Klebensberger er- innert sich noch gut an eine Prophezeiung seines früheren Chefs. Als sich der damalige Leiter der technischen Entwicklung beim Strau- binger Fahrzeughersteller 2005 in den Ruhestand verabschiedete, hinterließ er dem Nachfolger seine persönliche Einschätzung: „Es wird wohl nie gelingen, das Leergewicht eines Dreiachs-Sattelauflie- gers unter die Marke von 5.500 Kilogramm zu drücken.“ Kürzlich lieferte Willig einen marktüblichen „Jet-A1-Auflieger“ mit 4.500 Kilogramm Leergewicht aus, wobei der Techniker einschränkt, es komme dabei auch immer auf die vom Kunden geforderte Spezifi- kation an. Der Fortschritt ermöglicht es also einerseits, Ressourcen durch höhere Nutzlasten sinnvoller und umweltschonender zu nut- zen. Andererseits kennen viele Auftraggeber den Stand der Technik ganz genau – und schreiben bei Vertragsverhandlungen das mindestens zu transportierende Ladungsvolumen exakt vor. Wer also in diesem Marktsegment ein neues, besonders schlankes Produkt ins Portfolio aufnimmt, das vier Zentner weniger auf die Waage bringt als gängige Modelle,wirdzumindestvielAufmerksam- keit erregen. Den Tankspezialisten aus Straubing gelang dies mit einer Konstruktion aus einem Material, das längst als zukunftsträchtiger Werkstoff gilt und mittlerweile weite Verbreitung gefunden hat: Am- bitionierte Sporträder werden ebenso aus Carbon gefertigt wie zum Beispiel besonders leichte Stative für Fotografen, Fahrzeugkarosserien, Flugzeugteile oder die Radaufhängungen von Formel-1-Boliden. Für Laien mag das alles aus einem Topf kommen, doch im Gespräch mit einem Experten wie Klebensberger wird schnell deutlich, dass Carbon nicht gleich Carbon ist. Da gibt es verschiedene Herstellungsverfahren, die zu unterschiedlichen Materialeigenschaften führen, durch die sich wiederum das mögliche Einsatzspektrum definiert. Am Anfang der Entwicklung standen zwei Prämissen Als der Willig-Techniker mit seinem Team Möglichkeiten diskutierte, bei den Tankfahrzeugen mithilfe des Leichtbaumaterials eine spürbare Gewichtsreduzierung zu realisieren, waren zwei Prämissen für die weitere Arbeit schnell gefunden, denn Carbon ist zu teuer, um es bei „Gimmicks“ wie Anbauteilen einzusetzen. Deshalb sollten nur Lö- Die Montage der neuen Querlenker aus dem Hightech-Material Carbon ist vergleichsweise einfach. Die Schrauben sind redundant und fixieren das eigentlich verklebte Bauteil zusätzlich in seiner Position. Portrait

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