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trailer world Ausgabe Zwei 2012

    Ausgabe Zwei 2012  35 neue Bauteil „verändert sich selbst bei extre- men Belastungen um kein μ,“ sagt Technik- Chef Klebensberger. Aufgrund der Spezifikationen müs- sen die von Willig BC+ genannten Streben praktisch in Handarbeit gefertigt werden. Das für die Großserienproduktion entwi- ckelte Verfahren RTM Light kommt dafür nicht in Betracht, da hier das Harz ma- schinell eingespritzt wird und deshalb die Faserabstände zu groß sind, um die gefor- derten Festigkeiten zu erreichen. Damit ist letztlich auch die Frage beantwortet, ob im Fall der Querträger ein Einsatz auf breiter Front zu einer Verbilligung des Produkts führen wird. Der Mehrpreis für die Diätkur ist nicht unbeträchtlich, wie man bei Willig ein- räumt. Der Fahrzeughersteller sieht das aber gelassen: „Wir machen unseren Kunden ein Angebot, und die müssen sehen, ob sich das für sie bei ihrer individuellen Auftrags- struktur rechnet.“ Und das ist offenbar bei vielen der Fall, denn für 2012 (das erste Jahr, in dem das neue Produkt nach der mehr- jährigen Erprobungsphase als optionale Ausstattung angeboten wird) hatte Willig mit rund 30 Bestellungen gerechnet – die Erwartungen wurden aber weit übertroffen: In den ersten acht Monaten des Jahres wur- den bereits 80 carbonschlanke Fahrzeuge bestellt. Das Leichtgewicht wirkt sich bei durchschnittlich sieben Touren pro Tag – also siebenmal höhere Nutzlast bei der Hin- und siebenmal geringeres Leergewicht bei der Rückfahrt – merkbar positiv aus. Mehr Einsatzmöglichkeiten Bei so viel Erfolg mit Carbon liegt die Frage auf der Hand, ob es noch weitere Möglichkeiten für den Einsatz des Hightech-Produkts gibt. Eine typische, aber naive Reporterfra- ge. Denn die Firmen lassen sich natürlich nicht in die Karten schauen, ehe derartige Entwicklungen weit über die Erprobungs- phase hinaus gediehen und mit Patenten abgesichert sind. Mit einem verschmitzten Lächeln gibt Robert Klebensberger immer- hin so viel zu: „Der Einsatz wird nicht auf die Querträger beschränkt bleiben.“ Einen komplett aus Carbon gefertigten ultraleichten Tankauflieger wird es in ab- sehbarer Zeit nicht geben, der wäre unbe- zahlbar. Zudem können wegen der Material- eigenschaften zum Beispiel die Tanks nicht aus dem Kunststoff gebaut werden. Der Techniker verweist aber auf das Zusam- menspiel zwischen dem bei Fahrzeugher- stellern wie Willig entwickelten Design und den gesetzlichen Vorschriften, die immer strenger werden. Wenn Tank- fahrzeuge einerseits höhere Belastungen verkraften müssen und andererseits mög- lichst leicht sein sollen, ist Carbon sicher eine der möglichen Antworten auf diesen Zielkonflikt. (rk) Weitere Informationen über das Unternehmen Willig finden Sie unter www.willig-tankfahrzeuge.de Die Carbon-Bauteile werden vor der Montage mit Spezialkleber bestrichen, dann formschlüssig eingepasst und am Ende zur Sicherheit noch mit Schrauben an ihrem Platz fixiert.

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