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trailer world Ausgabe Drei 2009

Ausgabe Drei 2009 13 Reportage Die Techno-Classica ist mit über 165.000 Besuchern aus 35 Ländern und mehr als 1.000 Ausstellern aus 26 Nationen die größte Oldtimer- Messe der Welt. Sie findet seit 1988 jährlich im Frühjahr in Essen statt und gilt als Barometer der Oldtimer-Kultur. Fotos:Spiegl Heilig’s Blechle Claus F. Mirbach kennt sie alle. Mehr als 300 Fahrzeuge befin- den sich zurzeit im Angebot seines auf automobile Klassiker spezialisierten Handelshauses. Aber nur einige ausgesuchte Ex- emplare ab Baujahr 1902 hat Mirbach nach Essen mitgebracht. „Wir sind hier im Bereich der Emotionen, im Bereich der Sinne“, beschreibt einer der profiliertesten Händler für klassische Fahr- zeuge die besondere Atmosphäre zwischen all den polierten Fahr- zeugen vergangener Zeiten. Die Interessenten, darunter auch viele Prominente aus Rennsport und Gesellschaft, suchen nach Model- len, die „der eigenen Persönlichkeit entsprechen“. Getrieben vom „Wunsch, etwas zu besitzen, das sonst niemand hat“, bezahlen sie für besondere Exemplare schon mal einige 100.000 Euro. Das weltweit einmalige Angebot hochkarätiger Sammlerstücke in Es- sen ist riesig, das weiß das internationale Einkaufspublikum zu schätzen, die optischen Anreize sind nahezu unwiderstehlich. Und so verwundert es nicht, dass bereits am ersten Messetag, der nur Fachbesuchern und der Presse vorbehalten war, zahlreiche Hoch- preis-Klassiker bereits ein Schild mit dem so furchtbar endgültigen „verkauft“ an der Frontscheibe trugen. Hohe Preise für gepflegte Werte Aber auch ein seltener Vogel aus den 50ern, ein Victoria Spatz von 1957, ging gleich nach Messe- start für 25.900 Euro weg. Ebenfalls schon am zweiten Tag in neu- en Händen: ein VW-Bus von 1972 aus erster Hand für 28.800 Euro. Klingt teuer, ist es auch, doch die Techno-Classica zeigt, dass derzeit nichts unmöglich ist. Essen hat aufgetischt, und die Preise auch für Brot-und-Butter-Autos sind gesalzen: Knapp 1.000 Kilo Toyota 1000 des Jahrgangs 1975 gibt es für 16.975 Euro. Zum Autoshopping nach Essen Doch es kommt noch anders: Auffällig häufig registrieren die Edelhändler vor allem Käufer aus Nord- und Südamerika sowie dem asiatischen Raum, die gezielt auf die Suche nach hochpreisigen Automobil-Klassikern gehen. Perfekt restaurierte High-End-Exemplare mit Emily, Jaguar, Pferd oder Drei- zack auf dem Kühlergrill präsentieren sich in der Regel ohne Preisan- gabe, sondern nur mit dem diskreten Hinweis: „Preis auf Anfrage.“ An die Kaufinteressenten aus dem Ausland, etwa aus Russland, die diese Beträge in bar im flachen Alukoffer mit sich führen, müssen sich die Händler erst noch gewöhnen. So wird ein Fahrzeug nicht unbedingt nur nach Erhaltungszustand, sondern nach Modell und Farbe erworben. Tradition und Markenbindung Inzwischen haben auch fast alle großen europäischen Hersteller erkannt, welchen wertvollen Beitrag die Techno-Classica als Leitmesse leistet, um mit Modellen aus der Firmengeschichte die Brücke zur Gegenwart zu schlagen. So stellte beispielsweise VW den neuen Scirocco klar in die Tradition seiner Vorgängermodelle, man huldigte den popfarben lackierten Top-Ex- emplaren des 70er- und 80er-Jahre-Coupés, die fabrikneu aus der Wolfsburger Autostadt entliehen wurden. Während bei Audi „40 Jah- re Sport Quattro“ im Mittelpunkt stand, erinnerte Ford an über 100 Jahre T-Modell. Unglaublich elegant und sportlich die Italiener: Bild- schöne Alfas und Lancias aus der Vorkriegs- und frühen Nachkriegs- zeit ließen nicht nur die Herzen der Alfistas höher schlagen. Wie die Statistik belegt, beeinflussen Veranstaltungen wie die Techno- Classica die Verkaufszahlen von Alfa-Romeo mehr als andere Mar- ketingaktionen der Italiener. Markenimage aus besseren Zeiten

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