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trailer world Ausgabe Drei 2009

Ausgabe Drei 2009 29 Unterwegs Auch andere setzen stetig auf Fortschritt: „Wir sparen auch bei sinkenden Umsätzen weder an Forschung und Entwicklung noch am Vertrieb“, so Krone. Das Fachpersonal, größtenteils selbst in der Landwirtschaft verwurzelt, spielt dabei oft eine besondere Rolle: „Unsere Bereitschaft zu Veränderungen wird nicht nur durch die Kunden getrieben, sondern auch durch interne Verbesserungspro- zesse“, so Pöttinger. Mehr als 4.000 Vorschläge brachten die Mitar- beiter im vergangenen Jahr ein. Parallel dazu investierte Pöttinger nachhaltig in neue Technologien in der Produktion. „Entwick- lungspartnerschaften, wie bei der Systemlösung aus intelligentem Ladewagen und John-Deere-Traktor, bieten zudem eine gute Op- tion, Kompetenzen zu bündeln und übergreifende Lösungen zu entwickeln“, so der Firmenchef. „Die Bauern müssen ihre Felder immer bestellen, egal in welcher Wirtschaftslage“, sagt Josef Fliegl. Insbesondere in der Trans- porttechnik sieht er Potenzial. Mit der Zen- tralisierung der Lagerhaltung in Deutsch- land würden die Transportwege länger. Die Herausforderung bestehe darin, die Kosten pro Kilometer zu senken. Für Pöttinger be- stimmen vor allem die Optimierung der Zu- sammenarbeit zwischen Traktor und Gerät sowie der gezielte Einsatz von Mechatronik und Informationstechnik die Zukunft. Strom, Gas, Elektrizität. Die Landtechnik produziert längst nicht mehr nur Maschinen zum Ernten und Verarbeiten von Nahrung. „Ein immer größeres Gewicht bekommt der Energiemarkt“, so Kotte. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, welch starke Im- pulse Biogas dem Geschäft gebe. „Biogas ist eindeutig ein Wachstumsmarkt“, urteilt auch Fliegl. Die energetische Verwertung von land- wirtschaftlichen Produkten stabilisiere zudem die Preise auf dem Agrarmarkt. Trotz Diskus- sionen um Monokulturen und Flächenkon- kurrenz – der Trend zu stationären Biogasan- lagen sei ungebrochen. „Für das kommende Jahr spüren wir eine verstärkte Nachfrage nach Komponenten dieser Anlagen“, so Fliegl. Unterstützung bekommt die Branche auch von der Bundesregierung. Sie setzt mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zuneh- mend auf die Nutzung von Biomasse, die Ein- speisevergütung garantiert den Landwirten ein sicheres Einkommen. „Deutschland ist Vorreiter bei Biogas“, so Fliegl. In Tschechien und Italien zeichnen sich ebenfalls erste Ent- wicklungen ab. Und die EU-Beitrittsländer mit ihren großen Flächen bieten immense Chancen. (bb) Dr. Stefan Kotte, Geschäftsführer der Kotte Landtechnik Josef Fliegl jun., Geschäftsführer der Fliegl Agrartechnik Stefan Oelhafen, BPW- Vertriebsleiter Agrar Fotos:Knuth,Krone,BPW »Deutsche Hersteller sind ganz vorn. « »Der Osten bietet Potenzial. « höhere Margen für den Landwirt“, so Krone. Gerade in Krisenzeiten sei moderne Technik auf den Feldern essenziell. Die Branche der Landtechnik gilt als stabil. Spurlos vorüberge- gangen ist das Wirtschaftsbeben dennoch nicht an ihr. Besonders in Osteuropa und Russland sind Geschäfte für die stark exportorien- tierten deutschen Industrieunternehmen eingebrochen. „Primär die Finanzkrise, aber auch die negative Entwicklung der Erzeugerpreise sind für Umsatzeinbußen verantwortlich“, resümiert BPW-Mann Oelhafen. Gleichwohl: Die Stimmung ist positiv. Gegenüber benach- barten Sparten sieht sich die Landtechnik im Vorteil: „Es gibt keine Überkapazitäten wie im Nutzfahrzeugbereich“, so Oelhafen. Und die fundamentalen Marktdaten seien in Ordnung. „Schon Mitte nächsten Jahres wird sich der Markt spürbar erholen“, prognostiziert Dr. Stefan Kotte, Geschäftsführer bei Kotte Landtechnik. „Osteuropa ist generell ein wichtiger Markt“, sagt Krone. Vor eineinhalb Jahren gründete man eine russische Tochter, um näher am Geschehen zu sein. Seit der Finanzkrise kommen osteuropä- ische Firmen jedoch nur noch schwer an Geld für Investitionen. „Es gibt aber erste Signale für eine Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten“, so Krone. Auch Fliegl hat Osteuropa im Visier. Das bayerische Unternehmen generiert bereits 25 Prozent der Umsätze dort, 8 Prozent in Russ- land. „In den kommenden zwei Jahren erwarten wir hier wieder eine erhöhte Nachfrage“, so Josef Fliegl, Geschäftsführer bei Fliegl Agrartechnik. Flexibilität – einer der Pluspunkte der mittel- ständisch geprägten Landtechnik. Die meist fa- miliengeführtenFirmensindseltenbörsennotiert und können so frei ihre Stärken ausspielen. Hier zählt noch der Handschlag. Enge Kundenbin- dung und hohe Innovationskraft bestimmen das Geschäft. „Die Branche ist aus ihrer Geschichte heraus krisenerprobt“, so Krone. Entsprechend gut könne man mit Einbrüchen umgehen. Neuen Ideen gegenüber war man in der Land- wirtschaft schon deshalb immer aufgeschlossen. Stillstand ist Rückschritt – so die gängige Devise. Ein Beispiel dafür: die Lenkachse. Während sie im Nutzfahrzeugbereich noch relativ wenig verbreitet ist, hat sie in der Landwirtschaft längst auf breiter Front Einzug gehalten. „Bei unseren Fahrzeugen gehört die Lenkachse von BPW zum Standard“, sagt Kotte. Die Technik des neuen elektrohydrau- lischen Lenksystems MSS von Kotte basiere ohne- hinkomplettauflenkbarenAchsen.Undmithoher Qualität sei man auch in der Krise gut aufgestellt. Für die Kunden bringe die ausgefeilte Steuerung mit Lenkachsen spürbare Vorteile: weniger Kraft- stoffverbrauch, weniger Reifenverschleiß, weniger Seitenkräfte und damit Bodenschonung. »Biogas ist ein Zukunftsmarkt. « Bernard Krone, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bernard Krone Holding »Mehr Produktivi- tät mit Hightech « DI Klaus Pöttinger, geschäftsf. Gesellschafter der Alois Pöttinger Maschinenfabrik »Flexibel für den Kunden. «

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