Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

trailer world Ausgabe Zwei 2008

Ausgabe Zwei 2008 19 Nur Druck erzeugt Innovation. Das ist keine Regel aus der Physik, sondern aus dem Leben. Der Handlungsdruck, der momentan, ausgelöst durch explodierende Energiekosten, auf der Industrie las- tet, erhöht die Innovationsgeschwindigkeit in der Hybridtechnik. Bestes Beispiel ist der Hybrid-Canter. Seit zwei Jahren bereits verkauft Mitsubishi Fuso seinen 7,5-Tonner-Leicht-Lkw Canter in Japan mit Hybridantrieb. Bisher wurden mehr als 200 Stück verkauft, so heißt es bei der Konzernmutter Daimler. Das ist noch nicht viel. Aber im- merhin ein Anfang. Ein Mark- terfolg ohne den Zusatz „Groß- versuch“: Immerhin kauften private Anwender die Fahrzeu- ge, um damit innerstädtischen Verteilerverkehr zu praktizieren. Die Japaner hatten keine andere Wahl: In bestimmten Bezirken Tokios und anderer Großstädte gilt ZERO EMISSION. Und die lässt sich nun mal nur mit Elektroantrieb realisieren. Der Mehrpreis für den Hybrid- Canter,lautDaimlerrund10.000 Euro, würde in Japan vom Staat zu einem großen Teil subventio- niert. Bei uns fehlten solche „In- centives“ derzeit noch, beklagen die Daimler-Vertriebsstrategen. Nicht ganz zu Unrecht – wie am Beispiel vorgezogener Euro-5- Käufe bei den schweren Trucks zu verfolgen: Wer früh auf die neueste Abgastechnik umstieg, wurde mit reduzierten Mautsätzen dafür belohnt. Die Mehrkosten für die Euro-5-Technik fuhren diese Spediteure in kaum zwei Jahren vollständig wieder ein. Trotz dramatisch steigender Dieselpreise ist die Transportbran- che vorsichtig gegenüber alternativen Antrieben. Immerhin ha- ben die Nutzfahrzeug-Anwender verstanden, dass ein Hybridkon- zept nur wegen seiner Energierückgewinnung und deshalb nur im Stadtverkehr mit seinen zahlreichen Anfahr- und Bremsvorgängen wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Die prognostizierten Ver- brauchseinsparungen an Dieselkraftstoff bewegen sich bei den ent- wickelnden Herstellern durch die Bank bei 30 Prozent, überwiegen- der Stop-and-go-Verkehr vorausgesetzt. Einig ist man sich auch, dass nur ein Parallel-Hybrid in den Szenari- en eines europäischen Verteilerverkehrs erfolgreich sein kann. Den PARALLEL-HYBRID kennzeichnet der gemeinsame oder wechsel- weise Antrieb eines Lkw über einen ELEKTROMOTOR und/oder einen DIESELMOTOR. Diesel- und Elektromotor sind dabei so an- geordnet, dass zum Beispiel ein Anfahrvorgang ausschließlich über den Elektromotor realisierbar ist. Der drehmomentstarke E- Motor kann aber auch dem Dieselmotor parallel zugeschal- tet werden („Boost“), um etwa Anfahr- und Überholvorgän- ge oder Steigungen schneller zu bewältigen. Kürzere Innen- stadt-Anlieferstrecken sollten beim Hybrid-Lkw ausschließ- lich per Elektromotor zu ab- solvieren sein. Dieser Einsatz mit „Vollhybrid“-Status kann durchaus nicht immer erreicht werden – oder nur in einem sehr begrenzten Aktionsradius von wenigen Kilometern. Ein weiteres Kennzeichen des Parallel-Hybrids ist die Fähig- keit zur REKUPERATION. Ge- meint ist damit das Umwandeln von Bremsenergie in elektri- sche Energie, die wiederum die Fahrzeug-Akkus auflädt. Vor- aussetzung dafür ist, dass der E-Motor im Schubbetrieb als Genera- tor arbeitet. Alle Hybridkonzepte für Lkw erfüllen diese Vorgabe, der E-Motor ist daher im Schubbetrieb immer auch als Generator und quasi als Retarder nutzbar, was gleichzeitig die Betriebsbremsen schont und den Bremsverschleiß deutlich verringert. Wie man einen solchen Antriebsstrang elegant, das heißt in einer durchgehenden Driveline anordnet, zeigt ZF als Systementwickler und Lieferant fertiger Baugruppen. Den ZF-Hybrid gibt es in drei Ausbaustufen: Stufe eins betrifft nur den Elektromotor (54 kW) Technik Ausgabe Zwei 2008 19 Foto:Wilms

Pages