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trailer world Ausgabe Eins 2007

Deutsche Technik im Einsatz auf Amerikas größter Tunnelbaustelle in Niagara Falls

28 Ausgabe Eins 2007 Die Niagarafälle sind nicht nur eines der großen Naturwunder, sondern auch eine der größten Touristenattraktio- nen Nordamerikas. Über 18 Millionen Be- sucher finden jährlich den Weg an die ka- nadisch-amerikanische Grenze, um Zeuge zu werden, wie sich der Niagara-River über eine breite Felskante 52 Meter tief in den Ontariosee stürzt. Doch der mächtige Strom ist nicht nur ein Zuschauermagnet, er hat auch eine hohe Bedeutung für den einheimischen Energieversorger Ontario Power Generation (OPG): Bereits seit Jahr- zehnten speist OPG seine Wasserkraftwer- ke aus dem Niagra-River. Weil der Bedarf an regenerativen Energien weiter steigt, soll bis 2009 eine weitere Ausbaustufe ans Netz gebracht werden. Die Aufrüstung der Produktionskapazität auf 194 Megawatt erfordert vor allem eines: Mehr Wasser. Deshalb hat OPG 2005 den österreichi- schen Konzern Strabag mit dem Bau eines „new wonder of the world“ – wie es OPG bezeichnet – in Form eines 10,4 Kilometer langen Tunnels vom Flussufer zum Werks- gelände beauftragt. „Die Herausforderun- gen liegen in der Kombination des derzeit größten Tunnelbauvorhabens in Nordame- rika gepaart mit höchsten Sicherheits- und Umweltstandards“, sagt Strabag-Projekt- manager Ernst Gschnitzer vor Ort. Für das international vielbeachtete 400-Milli- onen-Euro Projekt im hochsensiblen Na- turbereich von Niagara Falls mussten die Ingenieure eine spezielle Trassenführung entwerfen. Kein leichtes Unterfangen. Die geplante Route in 140 Metern Tiefe führt durch massives, 430 Millionen Jahre altes Hartgestein. Den Fels zu brechen ist „Beckys“ Aufga- be. Die größte Hartgesteins-Tunnelbohr- maschine der Welt ist mit gehärteten, pfan- nengroßen Stahlklingen ausgerüstet und bohrt sich jeden Tag 15 Meter durch die Gesteinsschichten. „Der Bohrdurchmesser beträgt 14,44 Meter, die Antriebsleistung 4.725 Kilowatt“, verrät Gschnitzer. Wenn die Maschine den Kanal fertiggestellt hat, werden dem Boden über 1,6 Millionen Ku- bikmeter Felsen entnommen worden sein. „Becky“ ist nicht die einzige Spezialma- schine, die derzeit die 250 Mitarbeiter auf der Mammut-Baustelle unterstützt. Die äußeren Umstände erfordern den Einsatz einer ganzen Reihe von Sonder- fahrzeugen. „Die Neigung von 8 Prozent (im Tunnel) ist im herkömmlichen Gleis- betrieb schwierig zu bewältigen“, sagt Ge- schnitzer. Strabag kooperiert deshalb mit dem deutschen Spezialfahrzeug-Hersteller PLAN-Industriefahrzeug GmbH & Co. KG aus Gerlingen. Auf Basis einer in enger Zu- sammenarbeit mit der Bauleitung erstellten Problemstudie, entwickelten die Schwaben unter der Leitung von Geschäftsführerin Gabriele Anna Lenz ein Transportkonzept, welches abgestimmt auf die schwersten An- forderungen schlussendlich den Ausschlag für ein „Made in Germany-Konzept“ gab. PLAN lieferte dafür acht Spezial-Trucks und zwölf Spezial-Schwerlastanhänger. Die PLAN-Schwerlastanhänger vom Typ 70-4/S weiseneineTraglastvonje42.000Kilogramm bei15KilometernproStundeauf.Siesindmit vier BPW-Pendelachsen und acht schweren Stahlscheibenrädern mit Continental Luft- bereifung 355/65-15 ConRad ausgestattet. „Die gewählte Allrad-Achsschemel-Lenkung wurde für diesen Einsatz speziell mit einem Das aktuelle größte Tunnelbauvorhaben Nordamerikas kommt nicht ohne das Wissen und die Technik aus Österreich und Deutschland aus. Amerikas neues Weltwunder Großbaustelle in sensiblem Terrain Robuste und verlässliche Technik Der PLAN-Truck ist mit 6,5 t aufballastiert, um die erforderliche Traktion zu erhalten. International prod_trailerworld_2007.indb 28prod_trailerworld_2007.indb 28 04.06.2007 09:15:2104.06.2007 09:15:21

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