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trailer world Ausgabe Zwei 2010

10      Ausgabe Zwei 2010 Zukunft I werkstoffen sei aber noch nicht gekommen. Zu teuer sei noch die Herstellung, zu sensibel reagiere der hochfeste Werkstoff auf Torsi- onsbelastungen, um im Serienfahrzeug in absehbarer Zeit verbaut zu werden. Komponenten aus Karbonfiber könnten aber helfen, die Nutzlast zu steigern. Auch beim Trailer wird die Rekuperation von Bremsenergie aus dem Dreiachsaggregat eine zentrale Rolle spielen. Der gewonnene elektrische Strom könnte beispielswei- se künftig zur Frachtraum- Kühlung eingespeist wer- den. Die Kooperation mit innovativen Systempartnern wie BPW und die kompati- ble elektronische Vernet- zung des kompletten Last- zuges wird für Hersteller von Fahrzeugen, ob Motor- wagen oder Trailern, somit immer wichtiger. Vernetzung und intermo- dulare Systeme „Wir ha- ben noch Quantensprünge in der Technik vor uns,“ sagt BPW-Produktmanage- ment-Leiter Bernhard Ros- senbach. Die Vernetzung geht für ihn über den ein- zelnen Lkw hinaus: Inter- modulare Sys­teme müssen mit anderen Verkehrsträ- gern kompatibel sein. Die weltweite Umstellung auf Container als Frachtgefäße steht der aufwendigen Einzelbeladung auf Paletten gegenüber. Künftige Standardisierung für möglichst schnellen und flexiblen Umschlag der Transportgefäße bedeu- tet nicht, dass der Container in seiner einfachen, aerodynamisch denkbar ungünstigen Form als Quader weiterleben muss. BPW- Experte Rossenbach ist sich sicher: „In 20 Jahren wird der Behälter nicht mehr der Container sein, den wir heute sehen!“ Seine Visi- onen zielen in Richtung modularer Fahrzeuge, die wie Züge auf der Straße über die elektronische Deichsel im knappen Meterab- stand gekoppelt in Form von langen Super-Roadtrains über spezi- elle Fahrspuren der Fernstrecken gleiten. Aerodynamik wäre hier nur noch für den „Leitwolf“ an der Zugspitze und für den letzten Trailer relevant, dazwischen würde der Korpus in Form quaderför- miger Fahrerkabinen und Transportgefäße eine fast strömungsabrissfreie Zug- Einheit bilden. Der schwedische Lkw- Bauer Volvo hat seine Vi- sion dazu unter dem Stich- wort „Volvo Vision 2020“ bei YouTube ins Internet gestellt. Im Kleinen stellt das als EuroCombi bekann- te Lang-Lkw-Konzept die idealisierte Form des Gü- tertransports schon heute dar: Geringerer Ressourcen- einsatz pro transportierter Tonne und reduzierte Fahr- zeugzahl steigern die Trans- porteffizienz. Im Bestfall ließe sich der Ener­giebedarf für eine Tonne transpor- tierte Fracht verglichen mit aktuellen Werten um bis zu 50 Prozent reduzieren. Nüchterne Visionen Der Blick in die zukünftige Transporttechnik zeigt deutlich: Waren werden weiterhin auf Rä- dern über Straßen rollen. Und sowohl die derzeit verfügbare als auch zukünftige Technik kann so manche Herausforderung durchaus mei- stern. Gefragt ist nun die Gesetzgebung, eine Diskussion um neue Fahrzeugmaße und Konfigurationen zu eröffnen. Denn große Uto- pien weitab bisheriger Vorstellungen sind aus der Branche nicht zu erwarten. (owi) »Vernetzung über den einzelnen Lkw hinaus.« Bernhard Rossenbach, BPW Illustrationen:Hoffmann,Foto:Fünf6

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