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trailer world Ausgabe Zwei 2010

Dossier     Ausgabe Zwei 2010  19 tern und Kosmetika spezialisiert. Bei der Aus- lieferung dieser hochwertigen Artikel an die meist in Stadtzentren gelegenen Boutiquen be- obachtete Firmenchef Frédéric Deret, dass die Stadtverwaltungen zwar die Geschäftsstraßen in den Stadtzentren beleben wollen, gleichzei- tig jedoch die Bedingungen für die Belieferung per Lieferwagen oder Lkw immer stärker re- glementieren. Um dieser Entwicklung zuvor- zukommen, suchte Frédéric Deret nach einem geeigneten Lieferwagen mit Elektroantrieb. Er sollte groß genug für mehrere Paletten sein, eine ausreichende Reichweite haben und ein vertretbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Die- se „eierlegende Wollmilchsau“ fand Deret in Großbritannien bei der Firma Modec. Zusammen mit Michel Albrand, dem ehema- ligen MAN-Chef in Frankreich, gründete De- ret die Firma ElectruckCity, die Alleinimpor- teur der Modec-Fahrzeuge für Frankreich ist und gegenwärtig dafür ein landesweites Ver- kaufs- und Servicenetz aufbaut. Das Deret- Fahrzeug ist mit Kofferaufbau und Hublade- bühne 6,20 Meter lang, 2,15 Meter breit und 3,20 Meter hoch, wiegt 5,5 Tonnen und kann bis zu sechs Paletten mit einem Gesamtge- wicht von 2 Tonnen transportieren. Mit einer vollen Batterie, die in 3 bis 4 Stunden aufgela- den ist, kann es 100 Kilometer weit und bis zu 80 Stundenkilometer schnell fahren. Die Betriebskosten belaufen sich auf nur 3,50 Euro pro 100 Kilometer, während es bei einem gleich großen Lieferwagen mit Diesel- motor 20 Euro sind. Allerdings ist der An- schaffungspreis mit 75.000 Euro auch etwa doppelt so hoch. Luxusautos für Luxusboutiqen Deret setzt bereits 50 solcher Fahrzeuge in 21 Städ- ten Frankreichs ein. In Gennevillier werden die Paletten mit den Waren für die morgend- lichen Auslieferungen in der Nacht durch einen Lastzug vom Deret-Zentrallager bei Orleans herantransportiert und nach Tou- ren geordnet in der Halle zwischengelagert. Hier parken auch die Elektrofahrzeuge, deren Batterien über Nacht aufgeladen werden. Am frühen Morgen machen sie sich auf den Weg zu den Läden im Stadtzentrum. Der erste Großkunde, mit dem Deret dieses System ein Jahr landesweit und in Pa- ris erprobt hat, ist die zum Luxusartikelkon- zern LVMH gehörende Parfümeriekette Se- phora. Mit dem Erfolg, den Deret zusammen mit Sephora vorweisen kann, sollen weitere Großkunden – möglichst aus den Bereichen Mode und Kosmetik – gewonnen werden. Mit Multi-Kunden-Touren, vielleicht sogar mehreren davon über den Tag verteilt, wird dieses spezielle Auslieferungsnetz mit den relativ teuren Elektrofahrzeugen in weni- gen Jahren rentabel, davon ist man bei Deret überzeugt. (rkl) Konzepte gegen den Ver- kehrsinfarkt in Paris: City- hubs mit Bahnanschluss, klassische Liefersituation, Elektroautos von Colizen und Deret.

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