Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

trailer world Ausgabe Zwei 2013

    Ausgabe Zwei 2013  11 Titel Noch am selben Abend wird die Ware im Hub in Haldensleben umgeschlagen. Dafür steuert ein automatisiertes Förderband an die Wechselbrücke, das die Packer immer wieder mit neuen Pa- keten bestücken. Wie auf einer Carrera-Bahn surren die Kartons durch die Halle. Zwischendurch blitzt ein Scanner auf, denn je nach Routing-Schlüssel auf dem Barcode verteilt das Band die Sendungen automatisch auf große Wannen für die 57 verschiedenen Hermes-Niederlassungen. Für Artikel bis 31 Kilo gibt es neben Haldensleben noch fünf weitere solcher Umschlagszentren, die über Deutschland verteilt sind und durch die Nähe zum Kunden die Lieferzeiten verkürzen. noch vergleichsweise gering ausfallen. „Cross-Border Shopping erlangt in Europa aber immer größere Bedeutung“, so HTL-Chef Rausch. Diesen Trend stützen auch die einheitlichen EU-Verbrau- cherrichtlinien, die ab dem kommenden Jahr gelten. Mehrwert mit Service „Wir begreifen die Organisation der inter- nationalen Lieferketten als ganzheitlichen Prozess“, erklärt Rausch. Soll heißen: Logistik umfasst heute weit mehr als Transport und Lagerhaltung. Ähnlich sehen es die Wettbewerber. „Über die Kontraktlogistik lassen sich zusätzliche Geschäfte generieren“, meint Supply-Chain-Services-Experte Veres-Homm. Mit dem E-Commerce würden viele Unternehmen diese Möglichkeit ausbauen. „Dazu gehören auch Schritte der Produktion“, sagt Professor Kille. So werden etwa die Tele- fonkarten für einen Telekom- munikationskonzern blanko in China hergestellt, um das Bran- ding kümmert sich eine Logis- tikfirma in Bamberg. Und weiße H&M-Shirts, made in Bangla- desh, erhalten erst in der Türkei die neuesten Trendfarben. „Das Finishing von Vorprodukten aus Fernost verlagert sich zuneh- mend nach Europa, nicht selten in die Hände von Logistikern“, beobachtet Professor Kille. „Geht nicht“ scheint es nicht zu geben – das gilt auch für die Hermes Gruppe. Zwölf spezialisierte Gesellschaften erbringen entlang der Handelskette alle erdenklichen Services. Insbesondere mit den Bestel- lungen aus dem Internet wächst das Aufgabenspektrum stetig. Kun- den im In- und Ausland unterstützt Hermes etwa auch beim Aufbau von Webshops – inklusive eigens entwickelter Shopsoftware. Auch um Warehousing, Zahlungsabwicklung, Kundenbetreuung, Distribu- tion und Retourenmanagement kümmern sich Unternehmen der Hermes Gruppe. Das umfasst selbst Dienste wie den Anschluss des gelieferten Fernsehers oder das Waschen von Pullovern aus Retouren. „Dafür betreiben wir auch eine eigene Reinigung“, berichtet Heuing. Für die Datenlöschung von Festplatten gibt es ebenfalls ein internes Center. „Die Zukunft liegt nicht im reinen Transport, sondern im Service drumherum“, resümiert Rausch. Dabei beginne das Kom- plettpaket bereits bei der Lieferantensuche für die erste Produktidee. „Durch unsere Zugehörigkeit zur Otto-Gruppe kennen wir schließlich über 14.000 Lieferanten vor Ort.“ Dicht am Kunden Um noch näher an den Auftraggebern zu sein, stellt sich HTL neu auf. Innerhalb eines Jahres kamen in Deutsch- land acht neue Niederlassungen der Disposition hinzu, angepeilt ist ein flächendeckendes Netzwerk. In Europa sind ebenfalls neue Standorte geplant. Schnelligkeit und Flexibilität zählen – schon allein, um die Zustellung innerhalb eines Tages zu gewährleisten. Für die Blitzlieferung investieren auch die großen Onlinehändler verstärkt in die logistische Infrastruktur: So knüpft Branchenriese Amazon sein Logistik- netz immer enger – zuletzt mit einem neuen Standort in Brieselang in Bran- denburg. Das Thema Umwelt drängt eben- falls verstärkt in den Fokus. Einige Handelskonzerne beteiligen sich bereits an Forschungen zu leichten Kohlefaserverbundwerkstoffen für Sattelauflieger, andere entwickeln IT-Werkzeuge zum Messen der Um- welteffizienz. Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble hin- gegen will konkret bis 2020 gut 20 Prozent der Lkw-Kilometer einsparen. „Solche Ziele unterstützen wir als Partner bei unserer Tourenplanung auch mit intermodalen Verkehren“, erklärt HTL- Strategieexperte Heuing. Auf der Straße setzt HTL verstärkt auf Sattelauflieger. Während man früher – wie auch andere Logistiker in Deutschland – in erster Linie mit Wechselaufbaubrücken (WAB) arbeitete, wurde die Trailerflotte jetzt in einem Jahr um 200 auf 300 Sattelauflieger auf- gestockt. „Der Wechselkoffer ist bei den Fahrern weniger beliebt, weil schwerer zu handhaben“, sagt Schwilden. Zudem lassen sich Sattelzüge europaweit einsetzen. „Hierzulande fährt jeder Pa- »Der Onlinehandel ist inzwischen zu einem Schwerpunkt unserer Logistik geworden.« Frank Rausch, Vorsitzender der HTL-Geschäftsführung Dienstag, 19.10 Uhr:

Pages