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trailer world Ausgabe Zwei 2013

Branche Nach Zahlen des Deutschen Speditions- und Logistikverbands (DSLV) ist etwa ein Drittel der deutschen Berufskraftfahrer älter als 50 Jahre. Diese Gruppe wird dementspre- chend in den kommenden 10 bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen, der DSLV rechnet damit, dass im Schnitt etwa 25.000 Fahrer pro Jahr aus dem Markt ausscheiden wer- den. Gleichzeitig befinden sich derzeit etwa 7.000 junge Leute in der Ausbildung, etwa 3.200 haben im vergangenen Jahr einen Aus- bildungsvertrag unterschrieben. Über kurz oder lang klafft also eine große Lücke zwi- schen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage. Fachkräfte aus dem Ausland können hel- fen, diese zu schließen. Die Krisensituation in SüdeuropatreibtdiesenTrendvoran.Sowan- derten im Jahr 2011 rund 70.000 Menschen ausdenKrisenstaatennachDeutschlandein– mehralsin jedesandere LandderOECD(Or- ganisation für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung). Im Juli 2012 beispiels- weise kamen die meisten aus Italien, gefolgt von Spanien und Griechenland, ein kleinerer Teil wanderte aus Portugal zu. Gleichzeitig hat sich auch die Beschäftigungssituation der Migranten hierzulande verbessert: Zwischen 2008 und 2012 stieg die Beschäftigungsquote der 15- bis 64-Jährigen um fünf Prozent an. Damit sich die spanischen Kraftfahrer der SVG an ihrem neuen Arbeitsplatz zurechtfin- den, organisierte die Genossenschaft ein in- tensives Schulungsprogramm. Acht Wochen lang nahmen die Trucker aus dem südspa- nischen Motril an einem Integrations- und Sprachkurs teil, dazu gab es ein Praxistraining für deutsche Straßen inklusive der Auf- und Abnahme von Wechselbrücken sowie eines Fahrtrainings bei Eis und Schnee. Am Ende konnten so 13 Spanier an vier schwäbische Transportunternehmen vermittelt werden, darunter neben Barth auch Haller Logistik. „Für uns war ausschlaggebend, dass wir Leute aus Spanien bekommen, die schon als Kraftfahrer gearbeitet haben, also Berufser- fahrung mitbringen“, erklärt Berthold Barth seine Motivation, bei der Aktion mitzuma- chen. Um die neuen Mitarbeiter in seinen Be- trieb zu integrieren, bekam jeder von ihnen einen Paten aus dem Unternehmen an die Seite gestellt, der unter anderem bei Behör- dengängen und bei der Wohnungssuche half. „Es ist wichtig, dass sie sich hier wohlfühlen und mit ihren Familien ein soziales Netz auf- bauen können“, so Barth. Ähnlich wie das Vermittlungsprojekt der SVG funktioniert auch die „Spanisch Deut- sche Personalvermittlung“, die die Verlage Heinrich Vogel und Etrasa in diesem Jahr ge- gründet haben. Auch hier finden arbeitslose Kraftfahrer und Mitarbeiter suchende deut- sche Transportunternehmen zusammen. Derzeit laufen die ersten vier Schulungen mit jeweils 18 Teilnehmern in Spanien. Im Januar sollen diese dann nach Deutschland zu ihren neuen Arbeitgebern kommen. „Wir nehmen hier in Deutschland die Stellenausschrei- bungen und Anforderungen der Unterneh- men auf und geben sie an unsere spanischen Partner weiter, die dann passende Fachkräfte suchen“, erläutert Katrin Geißler-Schmidt, Verlagsleiterin des Verlags Heinrich Vogel. Im Gegenzug sind die Unternehmen ver- pflichtet, sich intensiv um ihre neuen spa- nischen Mitarbeiter zu kümmern. (ls) Grafik:Anne-KatrinGronewold,Foto:SVG Personalvermittlung ist auf spanische Kraftfahrer spezialisiert Gut für beide Seiten: Spanische Trucker finden in Deutschland neue Arbeitgeber. V. l.: Traugott Hasart, Schulungsleiter der SVG Stuttgart; Ruiz Isidro, Fahrer; Rodriguez Ruiz, Fahrer; Werner Gockeln, geschäftsführender Vorstand der SVG- Zentrale; Uwe Nestel, geschäftsführen- der Vorstand der SVG Straßenverkehrs- Genossenschaft Württemberg eG; Campos Canadas, Fahrer. Internetseite der Personalvermittlung: www.lkw-fahrer-personalvermittlung.de 1/3 aller Fahrer ist älter als 50 Jahre. 25.000 Fahrer scheiden im Schnitt pro Jahr aus. 7.000 junge Leute sind derzeit in der Ausbildung. Deutscher Arbeitsmarkt für Berufskraftfahrer: Quelle: DSLV     Ausgabe Zwei 2013  17

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