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trailer world Ausgabe Eins 2012

14      Ausgabe Eins 2012 Titel um die Kosten zu senken. „Die Produzenten müssen zusammenarbeiten und gemeinsame Standards finden.“ Eine Vielzahl von Unternehmen will auf dem Schiff mitfahren, das Offshore heißt und in den folgenden Jahren noch mehr Fahrt auf- nehmen wird. Fast die gesamte Nordseeküste ist in Aufbruchstimmung: vom ostfriesischen Emden bis nach Brande in Dänemark wird fast überall an „Offshore“ geplant, gebaut, ge- forscht. Dänemark gilt als einer der Vorreiter, dort sowie in Schweden und den Niederlan- den gab es bereits vor der Jahrtausendwen- de Pilotprojekte. An den dänischen Küsten stehen mehrere große Parks, unter anderem in Nysted südlich der Insel Lolland. Mit 72 Windenergieanlagen und einer Leistung von über 165 Megawatt produziert sie jedes Jahr so viel Strom wie keine andere Offshore-An- lage der Welt. Betreiber Dong Energy arbeitet zurzeit nahe der Insel Anholt, ebenfalls in der Ostsee, an einem noch größeren Projekt mit 111 Windenergieanlagen, die einmal 400.000 Haushalte mit Strom versorgen werden. 2013 soll der Park fertiggestellt werden – wenn das Wetter mitspielt. Warum ist das Wetter eigentlich die „große Unbekannte“ und damit zum Risiko beim Bau geworden? Dass auf See eine ordentliche Brise weht, weiß man doch vorher. „Der Ein- fluss des Wetters wurde allerdings unter- schätzt“, gibt Andreas Kölling zu. „Bei un- serem Baufeld wurden beispielsweise in 50 Kilometer Entfernung Windmessungen vorgenommen. Die Annahmen, die man dann daraus ableitete, trafen aber nicht zu. Der Wind weht dort draußen noch stärker und anhaltender.“ Aber wirklich: Das mag für den Bau einer Anlage eine schlechte Nachricht sein, für den Betrieb ist es eine sehr gute: Für „BARD Offshore 1“ hatte man mit 4.000 Volllaststunden ge- rechnet, es werden nun aber gut 4.400 sein. Andreas Kölling betont, dass die Ein- flüsse von Wind und Wellen aufgrund mangelnder Erfahrung mit solchen Bau- stellen wirklich schwer einzuschätzen sind. Zudem ist das Wetter weit vor der Küste im wahrsten Sinne des Wortes unberechenbar: „Wir haben Wetteraufzeichnungen aus den vergangenen 50 Jahren besorgt, um daraus Modelle zu entwickeln. Trotzdem werden wir manchmal noch überrascht.“ Die Natur ist nicht planbar. Im Winter 2010/2011 gab es eine Periode mit besten Bedingungen, in der für lange Zeit fast ununterbrochen ge- arbeitet werden konnte. Im August 2011 dagegen schlugen die Wellen plötzlich zehn Meter hoch. Da gibt es keinen großen Spiel- raum, so Kölling, schließlich gilt: „Das Leben und die Gesundheit unserer Mitarbeiter ha- ben höchste Priorität.“ (jg) Weitere Informationen zum Thema Offshore-Wind-  energie finden Sie im Internet: www.offshore-wind.de   oder www.windenergie-agentur.de »Die Branche ist noch jung und muss noch viel lernen.« Andreas Wellbrock, BLG Logistics Windpark „BARD Offshore 1“ in der Nordsee *Endausbau: 320 Anlagen, 1.600 MW Nennleistung Windrad BARD 5.0 Gewicht Generator- gehäuse: ca. 280 t Blattmasse: ca. 28,5 t Max. Blattbreite: 5,98 m Rotor- durchmesser: 122 m Gewicht Turm: ca. 450 t Windpark „BARD Offshore 1“ 80 Windkraft- anlagen auf ca. 60 km2 * 400 MW Nennleistung Wassertiefe rd. 40 m DÄNE- MARK DEUTSCHLAND Büsum Wilhelmshaven Emden 12-Meilen- Zone Nordsee NIEDERLANDE Offshore- Windparks geplant genehmigt im Bau in Betrieb GesamthöheüberWasser:152m Nordseeküste in Aufbruchstimmung Quelle: dena, BARD Fotos:BLGLogistics,BARD,Illustration:dpa–15180

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