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trailer world Ausgabe Eins 2012

    Ausgabe Eins 2012  17 Eine 289 Tonnen schwere Gasturbine für ein 775-Megawatt-Kraftwerk schiebt sich auf einem 18-Achsen-Tieflader lang- sam durch die Innenstadt von Antalya an der türkischen Mittelmeerküste. Die Polizei und Techniker der städtischen Elektrizitäts- werke begleiten den Transport, halten den Weg frei, schieben Ampeln beiseite und he- ben Stromleitungen an. Denn diese Art der Schwerlasttransporte fährt nicht eben mal von A nach B. „Das waren die größten Einzelstücke, die jemals in der Türkei über eine Strecke von mehr als 300 Kilometern transportiert wur- den“, sagt Emre Eldener, General Manager von Kita Logistics. Der Auftrag umfasste 39 Einzelteile, darunter Gasturbinen, Gene- ratoren und Transformatoren. Fünf davon wogen mehr als 300 Tonnen, der Rest min- destens 150 Tonnen. Der Weg führte von Deutschland über Rotterdam und die Häfen Izmir und Antalya in die Stadt Denizli im Südwesten der Türkei. Kita Logistics hat sich die Übermaße, das Große und schwer Machbare zur Aufgabe gemacht. Dabei stoßen die Logistiker, ein kleines Team mit drei Mitarbeitern, oft an ihre Grenzen. Sie müssen Routen genau planen und mit der türkischen Bürokratie fertigwerden. Dabei führt sie das Leit- bild von Kita Logistics: „moving ideas“ – Ideen bewegen. „Die größten Probleme bei den Schwerlasttransporten sind die Straßen und der Kampf mit den Behör- den“, sagt Eldener. Zuletzt finden sie je- doch immer eine Lösung. Feyza Ercengiz, Project Cargo Supervi- sor, kann über den Transport von Antalya nach Denizli viel erzählen. „Als Erstes mussten wir eine Studie über die genaue Rou- te erstellen“, sagte sie. Mit einem Kollegen fuhr sie die Strecke ab und nahm jedes Hindernis unter die Lupe. In Antalya hingen einige Am- peln und Oberleitungen zu tief. An einer anderen Stelle war eine Eisenstange mitten auf der Straße in den Boden gerammt. Sie musste vor dem Transport entfernt werden. Zuletzt prüfte die Logistikerin 15 Brücken, um sicherzustellen, dass diese dem Gewicht des Transports standhalten konnten. „Für ein anderes Projekt am Schwarzen Meer mussten wir einmal eine Brücke neu bau- en, um unseren Transport durchführen zu können“, erzählt Ercengiz. Ingenieure, Statiker und Architekten waren an der Studie beteiligt. Die Middle East Technical University in Ankara musste sie prüfen, dann ging es zum Verkehrsmi- nisterium. Nach abermaliger Kontrolle be- kam Kita Logistics grünes Licht für den Transport. „Die Fahrt dauerte insgesamt drei Tage, weil wir durch Antalya nur zwi- schen vier und halb sieben Uhr morgens fahren durften“, berichtet Feyza Ergengiz. Erschwerend kam hinzu, dass die Turbi- ne im Sommer transportiert werden mus- ste. „Am Tag war es bis zu 40 Grad warm und der Asphalt wurde in der Hitze weich. Deshalb konnten wir nur zwischen 20 Uhr abends und 4 Uhr morgens fahren“, erzählt Ercengiz. Für den Transport setzte Kita Lo- gistics einen speziellen hydraulischen Tief- lader mit 18 Achsen ein, der sich sich je nach Straßenlage oder Höhe der Oberleitungen um 50 Zentimeter heben oder senken ließ. „Die Türkei ist unser wichtigster Markt“, sagt General Manager Emre Eldener. Fotos:KitaLogistics »Syrien war die beste Option für Landtransporte in den Nahen Osten, doch nun ist der Weg blockiert.« Emre Eldener, General Manager Kita Logistics Die Logistiker prüfen alle Strecken zunächst sehr genau »Die Bürokratie und schlechte Straßen bereiten uns bei un- seren Projekten die größten Probleme.« Feyza Ercengiz, Project Cargo Supervisor Kita Logistics

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