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trailer world Ausgabe Eins 2010

    Ausgabe Eins 2010  13 ReportageFoto:Capelle kam wegen der Dimensionen der Lasten nicht infrage. Selbst die Idee eines Transports über die nahe Autobahn wurde verworfen, weil zu viele Brücken im Wege gewesen wären und man außerdem den normalen Verkehr über Gebühr blockiert hätte. Die Lösung war eine Abfolge von wenig befahrenen Landstraßen parallel zur Autobahn. Hier wurden in nur zwei Jahren, von 2002 bis 2004, die bis dahin nur 6 Meter breiten Fahrbahnen verbreitert, Kurven ausgebaut, Brücken verstärkt sowie Strom- und Telefon- leitungen vergraben. Als Ersatz für 1.500 Stra- ßenbäume, die gefällt werden mussten, wur- den 6.500 neue gepflanzt. An einigen Stellen mussten sogar einzelne, der Streckenbegra- digung im Wege stehende Häuser – alles in allem jedoch nur ein halbes Dutzend – abge- rissen und die Bewohner umgesiedelt werden. Da die Airbus-Gruppe die Betroffenen groß- zügig entschädigt hat und sich auch ansonsten auf vielfältige Art in den am Wege liegenden Gemeinden finanziell engagiert, sind die an- fänglichen Proteste gegen diese ungewöhn- liche Flugzeugteile-Transportstrecke, die von Gegnern als „Autobahn A380“ geschmäht wurde, schnell verstummt. Die Um- und Ausbauarbeiten an dieser Strecke haben 171 Millionen Euro gekostet, von denen der Staat 43 Prozent und die Air- Eine begradigte Landstraße für die riesigen Flugzeugteile bus-Gruppe 57 Prozent bezahlt hat. Weil die Transporte dem Flugzeugbau dienen und der wiederum 10.000 Arbeitsplätze in der Regi- on sichert, wurde nach demselben Schlüssel auch der Bau der Ro-Ro-Terminals in Pouil- lac und Langon anteilig finanziert. Den Transport auf der Straße bekam nach einer öffentlichen Ausschreibung die mittel- ständische Firma Capelle aus der südfranzö- sischen Kleinstadt Vézénobres zugesprochen. „Für uns war das eine große Herausforde- rung, aber als wir den Auftrag bekamen, wa- ren alle Mitarbeiter – nicht nur die, die un- mittelbar damit zu tun haben – sehr stolz“, erinnert sich Firmeninhaber Daniel Capel- le. Eingesetzt werden sechs Actros-Zugma- schinen von Mercedes-Benz, die für Wegen ihrer Größe kommen die Teile für den Airbus A380 aus ganz Europa multimodal übers Meer, auf dem Fluss und schließlich auf der Straße zum Montagewerk in Toulouse. ne Wege für den Riesen der Lüfte

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