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trailer world Ausgabe Eins 2014

Von der verlängerten Werkbank Europas zu einer zugkräftigen Wirtschaftsmacht

Bulgarien Georgien Iran Arme- nien Syrien Irak Zypern Schwarzes Meer Mittelmeer     Ausgabe Eins 2014  37 Unternehmen wie der Aufliegerhersteller Tirsan stehen für den Erfolg des Landes, der weit über dessen Grenzen hinausreicht. Tirsan ist nicht nur der wichtigste Produ- zent für Auflieger, Chassis und Tieflader auf dem heimischen Markt, sondern seit 2002 auch Besitzer der Tank- und Silosparte von Kässbohrer, dem traditionsreichen Trans- porthersteller im nordrhein-westfälischen Goch. Tirsan hält derzeit einen Marktanteil vor seinen Konkurrenten von etwas über 40 Prozent. „Wir bieten die größte Produkt- palette an und investieren in Forschung, Entwicklung und neue Standorte wie 2011 in Russland“, erklärt Iffet Türken, Vorstands- mitglied bei Kässbohrer. Die türkische Wirtschaft floriert seit Jahren. Dabei entwickelten sich die Unter- nehmen der Logistikbranche von reinen Fuhrunternehmen zu professionellen Lo- gistikdienstleistern. „Sie erwirtschaften schätzungsweise rund 40 Milliarden Euro jährlich“, sagt Stefan Iskan, Logistikpro- fessor an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. Er hat im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem türkischen Ver- band der internationalen Spediteure eine Studie zum türkischen Logistikmarkt erstellt. Auf der BPW Kundenveranstal- tung „Wiehler Forum“ im November 2013 diskutierte er mit Referenten aus Wissenschaft und Praxis über die Chan- cen und Möglichkeiten der deutschen und europäischen Transport- und Logistik- branche und über die Rolle der Türkei als Brücke zu den GUS-Staaten. Infrastrukturprojekte für die Entwicklung der Wirtschaft Wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg ist die Verkehrsinfrastruktur. Deshalb treibt das türkische Transportministerium den Straßenbau voran. Zwischen 2003 und 2013 hat sich das gesamte Straßennetz auf 44.792 Kilometer fast vervierfacht. Groß- projekte wie die dritte Brücke über den Bos- porus mit Autobahnanschluss oder Inves- titionen in das Schienennetz der Bahn sollen die Wirtschaft weiter in Schwung bringen. Firmen wie Borusan Logistics oder Ekol Logistics beginnen umzudenken. Auf der Suche nach immer besseren und schnel- leren Logistikdienstleistungen legen sie ihr Augenmerk auf Transportlösungen wie den kombinierten Verkehr. Die Planer von Gü- terverkehrszentren, die im ganzen Land ge- baut werden sollen, denken den Modal Split gleich mit und entwickeln Lösungen, um so viel Ware wie möglich auf die Schiene zu bringen. Derzeit beträgt der Anteil des Schienengüterverkehrs ein Prozent. Im Mai 2013 unterzeichnete der türkische Präsident Abdullah Gül das „Gesetz zur Liberalisie- rung des türkischen Schienenverkehrs“. Da- mit dürfen private Anbieter künftig eigene Züge betreiben und Schienenanbindungen von ihren Produktionsstätten an das staat- liche Schienennetz bauen. Das wollen auch die Initiatoren des Projekts „Große Anato- lische Logistik-Organisationen“ (BALO) nutzen. Regionale Handelskammern und Spediteure haben sich zusammengeschlossen und wollen Waren vor allem per Bahn innerhalb der Türkei und nach Europa transportieren. Für Iffet Türken von Käss- bohrer sind die Investitionen in die Straßen- und Schieneninfrastruktur ein wichtiger Schritt für die weitere wirtschaftliche Ent- wicklung der Türkei. (sl) Die türkische Regierung hat ein klares Ziel vor Augen: 2023, wenn die Republik 100 Jahre alt wird, soll der Export ein Volumen von 500 Milliarden US-Dollar umfassen. Als Wirtschaftsmacht will die Türkei von Platz 16 auf Platz 10 vorrücken. Fotos:TarasLivyy–Fotolia.com,BPW Prof. Dr. Stefan Iskan referierte bei der BPW Kundenveranstaltung Wiehler Forum. Von der verlängerten Werkbank Europas zu einer zugkräftigen Wirtschaftsmacht TÜRKEI

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